Doch der Sieg des Schleswig-Holstein-Ligisten über den SV Todesfelde stand im Zeichen der Trauer um Erik Rohlfing

Henstedt-Ulzburg. Singende Spieler, die nach dem Abpfiff ausgelassen im Kreis tanzen, gab es beim 3:2 (2:0)-Erfolg der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg über den SV Todesfelde auf dem Sportplatz am Schäferkampsweg nicht zu sehen. Zu tief saß die Trauer über den Unfalltod von Liga-Obmann Erik Rohlfing und dessen Lebensgefährtin Susanne Rusch. Daher versammelten sich die Gastgeber nach der Partie vor dem Traueraltar, der für die beiden langjährigen Vereinsmitglieder aufgebaut worden war und Trainer Jens Martens sprach ergreifende Worte des Abschieds. "Dieser Sieg war für Erik. Die Mannschaft hat sich den Erfolg verdient", sagte Martens nach der Partie.

Während der 90 Minuten auf dem Platz war von Betroffenheit aber nichts zu spüren. In einer hitzig geführten Partie hatten die Platzherren den besseren Start. Tim Jeske sorgte nach zehn Minuten für die verdiente Führung. Auch in der Folge hatten die Hausherren die besseren Chancen auf ihrer Seite. Stürmer Pierre Hallé verfehlte das Todesfelder Gehäuse in der 18. Minute nur knapp. In der 35. Minute war es wieder Jeske, der nach Passspiel von Hallé nur noch zum 2:0 einschieben musste.

"Eigentlich war mein Einsatz heute gar nicht geplant", so Jeske, der sich im Auftaktspiel gegen den Breitenfelder SV eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hatte. "Ich habe in der Pause mit dem Trainer abgesprochen, dass ich im Laufe des zweiten Durchgangs ausgewechselt werde", so Jeske, der dann auch nach einer Stunde gegen Niclas Bessert ausgetauscht wurde. "Ich fühle mich zurzeit einfach gut, bin in einer guten Form", begründete der rechte Flügelstürmer seine Leistung.

In Durchgang zwei dominierten aber die Gäste aus Todesfelde das Spielgeschehen. Dominik Lembke verkürzte per Kopfball nach einem Freistoß von Patrick Nagel auf 1:2 (78.). Lembke war es dann auch, der in der 85. Minute den Ausgleich erzielte. "Eigentlich haben wir alles richtig gemacht. Jedoch müssen wir nach dem Ausgleich den einen Punkt verteidigen", sagte Torschütze Lembke. Dies gelang den Gästen jedoch nicht. Während die Truppe von Trainer Thomas Möller noch über den Ausgleich jubelte, schlugen die SVHU-Kicker zurück. Assistenztrainer Sascha Schwarzwald schickte den für Jeske eingewechselten Niclas Bessert mit einem Steilpass über den rechten Flügel. Der passt in den Todesfelder Strafraum, wo Kolja Tirums bereitsteht und zum 3:2-Siegtreffer einschießt.

"Zwei solche Niederschläge innerhalb kurzer Zeit sind schwer zu verdauen. Uns fehlt noch die nötige Reife, um solche Spiele nach Hause zu bringen", sagte Lembke und bezog sich auf die 1:2-Niederlage gegen den Kreisrivalen SV Schackendorf vier Tage zuvor.

Ähnlich sah es Todesfeldes Trainer Thomas Möller, der sich über individuelle Fehler seines Teams ärgerte. "Gerade aus den beiden Ecken in der ersten Spielhälfte hätten wir mehr machen müssen, als die Henstedt-Ulzburger Abwehr nicht sicher wirkte", so Möller.

Bei widrigen äußeren Bedingungen kam erst in der hektischen Schlussphase Schwung in eine von vielen Fehlpässen geprägte Partie. Dauerregen hatten den Rasenplatz am Schäferkampfsweg zu einem seifigen Untergrund werden lassen. Trotzdem ließen sich 276 Zuschauer das Kreisderby nicht entgehen.

Nach dem zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel ist der Einstieg in die Spielzeit 2010/11 für die Henstedt-Ulzburger gut gelungen. Der SV Todesfelde musste nach dem überzeugenden Auftaktsieg gegen den Heikendorfer SV zwei bittere Niederlagen gegen Kreiskonkurrenten einstecken.

Tore: 1:0, 2:0 Jeske (10./35.), 2:1, 2:2 Lembke(78./85.), 3:2 Tirums (86.).

SVHU: Zick - Türkoglu, Zegar, Geertz, Lange - Kaetow, Jürgensen, Jeske (61. Bessert), Tirums - Schwarzwald, Hallé.

SVT: Heskamp - Haldau, Lembke, Zienkiewicz (58. Plewka), Klotz - Nagel, Bernoth, Testa, Bossert, Reining (28. Kroll) - Lübke (74. Studt).