Der Norderstedter Verein Kodokan kämpft am Sonnabend gegen BSV Leese und BSC Bushido-Ryu Gelsenkirchen

Norderstedt. Dass der Premierenwettkampf der Ju-Jutsu-Bundesliga ausgerechnet in Norderstedt stattfindet, ist nur ein Zufall. Doch mit dem Verein Kodokan Norderstedt hat der Deutsche Ju-Jutsu-Verband auf jeden Fall einen würdigen Ausrichter gefunden. Der Klub bietet nunmehr seit 22 Jahren Kampfsportunterricht und Selbstverteidigungskurse für Aktive aller Altersklassen an. Im Verein tummeln sich Nationalmannschafts-Mitglieder, Europa- und sogar Weltmeister.

Dass sich die Erwachsenenmannschaft 2009 im Finale des Deutschland-Pokals in Norderstedt den zweiten Platz erkämpfte und damit für die neue Bundesliga qualifizierte, kam demzufolge nicht weiter überraschend. Cheftrainer Stefan Jacobs, 49: "Die Idee von der Einführung einer Ju-Jutsu-Bundesliga hatte ich schon vor vielen Jahren, als ich selber noch Bundestrainer war." Die Umsetzung des Konzepts durch den Deutschen Ju-Jutsu-Verband freut den früheren Kodokan-Geschäftsführer, der sich seit diesem Jahr auf die Betreuung und Ausbildung seiner Sportler konzentriert.

Jacobs, der im vergangenen Jahr beim Deutschland-Pokal-Finale im Duowettkampf startete und somit auch auf der Dojo-Matte seinen Beitrag zur Qualifikation leistete, hat für die Premierensaison hohe Ziele. "Wir wollen uns für das Finale der besten vier Teams qualifizieren."

"Wir wollen ins Finale der besten vier Teams"

Dafür müssen die Kodokan-Kämpfer nach den vier Wettkampftagen mindestens den zweiten Rang in der mit vier Mannschaften bestückten Bundesliga Nord belegen. Im Februar treffen dann die beiden besten Nordklubs auf die beiden Vertreter aus der Südregion.

Damit das auch klappt, haben die Norderstedter ordentlich aufgerüstet. Mit dem Osnabrücker Axel Walter ist ein aktueller Judo-Bundesligakämpfer zu Kodokan gestoßen. Zudem konnte Stefan Jacobs die Weltmeisterin von 2004 und World-Games-Siegerin von 2005, Jeanne Rasmussen, verpflichten. Geld für ihre Kämpfe bekommt die Dänin allerdings nicht. "Wir bezahlen ihr aber die Hin- und Rückreise, die Unterkunft und bieten ihr anschließend eine richtig gute Party", so Jacobs lachend.

Kodokan hat sich mit hochkarätigen Neuzugängen verstärkt

Zum Kodokan-Kader gehören unter anderem der Deutsche Meister und Deutsche Polizeimeister von 2009, Christoph Garbrands (25, bis 69 Kilogramm), und die Bronzemedaillengewinnerin bei den World Games 2005, Marisol Harms (36, bis 62 kg). Letztere sicherte sich vor zwei Wochen bei den German Open in Hanau die Bronzemedaille. Ebenfalls im Team stehen Philippe Kimtis, Ashot Arustamjan, Thorben Brandes (alle bis 69 kg), Henry Grever, Björn Petersen, Philip Zokolowski (bis 77 kg), Martin Steckel, Alexander Siems, John Darboven, Thomas Kruse (bis 94 kg), Susanne Fischer, Cora Mroß (bis 62 kg), Sabine Felser (bis 70 kg) sowie die beiden Duos Sabine Felser/Christopher Nadolny und Stefan Jacobs/John Darboven. Die Aufstellung wird spätestens zehn Minuten vor Wettkampfbeginn bekannt gegeben.

Der erste Bundesliga-Kampftag findet am Sonnabend um 18 Uhr in der Falkenberghalle (Am Exerzierplatz) statt, der Eintritt ist frei. ,"Wir hoffen auf zahlreiche Zuschauer, die unsere Bundesligamannschaft in Aktion sehen wollen", sagt Stefan Jacobs.

Die Norderstedter treffen auf den BSV Leese und den BSC Bushido-Ryu Gelsenkirchen. Die weiteren Kampftage finden am 20. November (Leese), 4. Dezember (Gelsenkirchen) und am 22. Januar in Nienburg statt. Das Bundesliga-Finale wird am 22. Februar 2011 ausgetragen, der Ort steht allerdings noch nicht fest.

Bei der Ausrichtung der dreistündigen Veranstaltung werden die Kodokaner von den Judokas des TuRa Harksheide unterstützt. "Wir arbeiten sehr gut zusammen. Viele unserer Kämpfer trainieren regelmäßig bei TuRa und sammeln unter anderem bei Judo-Turnieren Wettkampfpraxis", so Jacobs. Er ist mit seinen Sportlern seit der Sanierung der Sporthalle der Realschule Aurikelstieg regelmäßig im Domizil der Harksheider, dem Dojo am Exerzierplatz, zu Gast.