Der Verbandsliga-Aufsteiger gewinnt das Nachbarschaftsduell gegen den enttäuschend schwachen SC Kisdorf mit 3:0

Hartenholm. "Wir waren schneller und aggressiver als unser Gegner. Unsere Jungs waren topfit und bis in die Haarspitzen motiviert. Der Sieg ist völlig verdient aufgrund unser überlegen geführten zweiten Halbzeit." Tuncer Tamer hatte schnell die Gründe für den souveränen 3:0 (1:0) Erfolg des TuS Hartenholm gegen den SC Kisdorf im Auftaktspiel der Fußball-Verbandsliga Süd-West aufgezählt. Der A-Lizenz-Inhaber bildet zusammen mit Torsten Stürwohld die gleichberechtigte Trainer-Doppelspitze beim Aufsteiger. SCK-Kollege Sven Firsching, der nach einer Knie-Operation noch mit Krücken über den Sportplatz am Bürgermeisterweg stakste, war derweil restlos bedient: "Wir hätten sogar noch höher verlieren können. Nach der Pause haben wir völlig die Ordnung verloren."

SCK hat nur in der Anfangsphase einige gute Szenen

Dabei hatte das mit Spannung erwartete Derby für die Gäste, die in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft hatten, gut begonnen. In der 6. Minute gab Neuzugang Kevin Kowalec aus halblinker Position einen Warnschuss ab; Hartenholms Keeper Jacob Lübke konnte gerade noch die Fäuste hochreißen und den Ball an die Querlatte boxen. "Das Spiel wäre sicher anders verlaufen, wenn Kevin getroffen hätte", mutmaßte Firsching. So aber neutralisierten sich beide Teams zunächst im Mittelfeld - bis zum 1:0 durch Robert Kuberka, der als Mittelstürmer das schwere Erbe des zum Schleswig-Holstein-Liga-Verein SV Henstedt-Ulzburg abgewanderten Tim Ollenschläger angetreten hat.

Zur zweiten Halbzeit brachte Sven Firsching mit Manuel Lath für Lars Friese und Tim Zarp für den blassen Angreifer Marvin Beste frische Kräfte. Zwar hatte der engagierte Zarp zwei vielversprechende Aktionen, als er von der Strafraumgrenze nur knapp am Tor vorbeizielte. Doch die Kisdorfer konnten Hartenholms gut sortierte Defensive nicht nachhaltig unter Druck setzen. Zu viele Bälle gingen in der Vorwärtsbewegung verloren.

Viele Chancen gegen Kisdorfs löchrige Vierer-Abwehrkette

Dafür offenbarte die vor dieser Saison neu einstudierte Vierer-Abwehrkette des SCK, in der mit Daniel Schmidt (Sperre) und Urlauber Steffen Köhn zwei Stammkräfte fehlten, zunehmend Löcher. Vor nur 180 Zuschauern erspielten sich die Gastgeber nun reihenweise Chancen. "Wir haben unsere Angriffe nicht konsequent genug zu Ende gespielt", kritisierte Tuncer Tamer, "aber wir sind noch ein sehr junges Team mit einem Durchschnittsalter von gerade 22 Jahren. Wir werden lernen."

Sven Firsching mochte die Unordnung in der Abwehr nicht ausschließlich seinen Defensivakteuren zuschreiben. "Wir haben viele Bälle im Vorwärtsgang einfach weggespielt. Da sieht gerade die Innenverteidigung manchmal alt aus."

Der TuS Hartenholm bleibt trotz des gelungenen Auftakts auf dem Teppich. "Für uns zählt als Aufsteiger nur der Klassenerhalt", sagte Tuncer Tamer, "wenn wir nach sechs oder sieben Spielen immer noch in der vorderen Tabellenhälfte mitmischen sollten, können wir unsere Ziele ja ein wenig nach oben korrigieren."

Auch die zunächst enttäuschten Gäste ließen die Köpfe nicht lange hängen. "Gegen Einfeld werden wir zeigen, was wir können. Aber dafür müssen wir mit einer besseren Einstellung auflaufen", sagte Tim Zarp. Auch sein Coach hatte nach der blassen Vorstellung seinen Optimismus schnell wiedergefunden: "Vor zwei Jahren, damals noch in der Kreisliga, haben wir gegen den TuS Hartenholm auch mit 0:3 verloren - und sind danach Meister geworden."

Tore: 1:0 Kuberka (28.), 2:0 Quade (54.), 3:0 Käselau (86.).

TuS Hartenholm: Lübke - Johannson, Quinting, Gätjens, Quade - Westphal, Käselau - Holz (83. Ri beiro), Lohse (75. Genz), Oldenburg - Kuberka (79. Jacobs).

SC Kisdorf: Martens - Schröter, Bothin, Rickmann, Delija - Christ, Völker, Friese (46. Lath), Kowalec - Brunsendorf, Beste (46. Zarp).