Die Vorderladerschützen der BSG Stadtwerke Norderstedt bleiben in Deutschland mit der Steinschlossflinte eine Macht.

Norderstedt. Nachdem die Traditionsschützen der BSG bereits 2009 mit dem Gewehr, dessen Zündprinzip im 16. Jahrhundert entwickelt wurde, bei der DM in Pforzheim den Mannschafts- und Einzeltitel gewonnen hatten, gelang ihnen nun die Titelverteidigung.

Anders als im Vorjahr, als sie 133 Scheiben trafen, genügten Uwe Heincker, Hans-Joachim Zander und Joachim Deharde bei teils starkem Regen diesmal 130 Treffer, um sich gegen den Wurftauben Club Oldenburg (126) sowie das Schieß-Sport-Centrum Emsland-Nord (121) durchzusetzen. Die Entscheidung fiel dabei erst im zweiten Durchgang des Wettbewerbs; mit jeweils 64 Treffern hatten die drei Teams zur Halbzeit noch gleichauf gelegen.

Für das Norderstedter Einzelgold sorgte diesmal nicht Titelverteidiger Hans-Joachim Zander (54), der mit 43 Treffern Sechster wurde. Es blieb dem 55 Jahre alten Uwe Heincker nach 50 Schüssen vorbehalten, sich mit 46 Treffern und somit einer Scheibe Vorsprung auf Weltmeister Franz Lotspeich (Schießabteilung Söhnstetten) eine zweite Goldmedaille umzuhängen.

"Damit ist meine Edelmetallsammlung komplett", sagte Uwe Heincker. Er hatte 1993 die Bronzemedaille mit der Steinschlossflinte und 1994 Silber mit der Perkussionsflinte gewonnen.

Das Perkussionsgewehr hätten die Norderstedter bei den Titelkämpfen in Pforzheim übrigens besser gar nicht erst angefasst. Einen Tag vor der Entscheidung mit der Steinschlossflinte traten die erfolgsverwöhnten BSG-Schützen mit diesem etwas moderneren Gewehr aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts an. Schließlich hatte es in dieser Disziplin 2009 noch Mannschafts- und Einzelsilber (Hans-Joachim Zander) gegeben.

Doch diesmal versagte das gesamte Team: Hans-Joachim Zander (40 Treffer), Hans-Peter Stenger (33) und Uwe Heincker (29) bleiben als Elfter und Letzter weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Klar, dass es hinterher lange Gesichter im Norderstedter Lager gab. "Unser Betreuer Jürgen Schumacher, der sich bei allen Wettkämpfen rührend um uns kümmert, war derart enttäuscht, dass es für uns alle Ansporn war, es einen Tag später besser zu machen", sagte Heincker.