Drittliga-Mannschaft der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf trifft im Prestigeduell zwei Sekunden vor Schluss zum 25:24 gegen den VfL Bad Schwartau.

Henstedt-Ulzburg. Der letzte Angriff der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf läuft. Lara Schlüter, bis zu diesem Zeitpunkt mit neun Treffern erfolgreichste Werferin ihres Teams, fasst sich ein Herz. Die Rückraumspielerin steigt hoch, zieht mit rechts erfolgreich ab. Zwei Sekunden vor Schluss findet der Ball zwischen linkem Pfosten und Torfrau Franziska Nikolas vom VfL Bad Schwartau den Weg ins Netz. Die Keeperin sinkt fassungslos zu Boden, die digitale Trefferanzeige springt auf 25:24 für die HFHUK um - und der Abpfiff der Zeitnehmer geht im Jubel der Gastgeberinnen unter.

Einen Grund zum Feiern gab es für die Crew von Trainer Sönke Radetzky allerdings auch schon vor Beginn des Prestigeduells. Nach der 31:36-Heimniederlage des VfL Stade gegen den TV Oyten war klar, dass die HFHUK, dann übrigens als SV Henstedt-Ulzburg, auch in der kommenden Saison in der 3. Liga Nord auflaufen werden.

Motivationsprobleme hatte die Mannschaft dennoch nicht. "Meine Spielerinnen wollen immer gewinnen", sagte Coach Radetzky, "wie üblich haben sich alle voll reingehauen." Bemerkenswert war dabei die Energieleistung von Tina Pejic. Sie hätte wegen einer schweren Erkältung besser ins Bett gehört, ließ sich dann aber in die Pflicht nehmen. Die einzige Linkshänderin im Kader schluckte einige Tabletten, wärmte sich auf, ignorierte die Beschwerden und lieferte sich im Verlauf der Partie ein munteres Wettwerfen mit Lara Schlüter. Zusammen brachten es die beiden Rückraum-Asse auf 18 Tore.

"Ein ganz dickes Kompliment an Tina und das gesamte Team", sagte Sönke Radetzky, "dass wir uns drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt sichern würden, war nach unserem Start mit sieben Niederlagen hintereinander, anfänglichen Abstimmungsproblemen und dem Rückzug von Trainer Jens Molkow am Ende der Hinrunde nicht unbedingt zu erwarten gewesen."

Die beiden wertvollsten Trümpfe der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf im Abstiegskampf: die mannschaftliche Geschlossenheit und der nie erlahmende Kampfgeist. Aber auch individuell haben sich einige Spielerinnen im Saisonverlauf zum Teil deutlich verbessert.

Die letzten beiden Drittliga-Begegnungen der HFHUK (9./20:28) in der laufenden Punktrunde haben nur noch statistischen Wert. Am Sonnabend ist ein Sieg beim SC Alstertal-Langenhorn (14./5:43) Pflicht, am 5. Mai kommt der SV Grün Weiss Schwerin (4./27:21) ins Schulzentrum Maurepasstraße. Auf diese Partie freut sich Radetzky ganz besonders: "Die Hinspielniederlage war extrem ärgerlich, mit denen haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen."

Tore der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Lara Schlüter (10/davon 2 Siebenmeter), Tina Pejic (8), Laura Neu (3/1), Ann-Kathrin Skubich, Marleen Völzke, Mirlinda Hani, Julia Steinberg (alle 1).