Oberliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt haben den Trainerwechsel gut verdaut und bezwingen den SC Poppenbüttel im Oddset-Pokal mit 3:0.

Norderstedt. Der Start von Matthias Dieterich als Trainer der Fußballer von Eintracht Norderstedt ist gelungen. Erst gewann das Team sicher in der Oberliga Hamburg beim Tabellenletzten TSV Sasel (3:0). Und auch das weitaus wichtigere Viertelfinale im Oddset-Pokal beim Hammonia-Landesligisten SC Poppenbüttel verlief überzeugend, das nächste 3:0 (2:0) und der Einzug ins Halbfinale waren nie in Gefahr.

"Wir haben Ball und Gegner laufen lassen. Und wäre das Ergebnis zur Halbzeit ein Tor deutlicher gewesen, hätten wir Ruhe gehabt", sagte Dieterich. Früh hatten Ivan Sa Borges Dju per Kopfball nach Flanke von Steven Lindener (13.) und Mario Jurkschat (25.) mit gekonntem Außenrist-Schuss das 2:0 vorgelegt, Matthias Ribeau beseitigte eventuelle Zweifel mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 85. Minute.

Die Spieler haben sich also schnell mit der neuen Konstellation arrangiert. Schon am Abend der Trennung von Andreas Prohn hatte dessen Nachfolger Matthias Dieterich das Team mit einer Ansprache in die Pflicht genommen und die Führungsachse zu einer Vorbildfunktion animiert. Keeper Marcel Kindler und Innenverteidiger Matthias Ribeau etwa, die trotz ihres feststehenden Doppelwechsels zu Altona 93 im Training weiterhin hohes Engagement vorleben. Natürlich gehört auch Stefan Siedschlag dazu - zurzeit der wohl konstanteste Norderstedter Feldspieler.

Das Wort von Ole Hengelbrock hat Gewicht im Team, und Timo Trefzger hat als Kapitän eine besondere Rolle - auch wenn er bei Andreas Prohn nicht unumstritten war und wie schon in der Hinrunde zeitweise zum Reservisten wurde. Der mit einer Erfahrung von 31 Regionalliga-Einsätzen ausgestattete Linksverteidiger erlebte nicht seinen ersten Trainerwechsel. "Es ergibt sich dann immer ein Cut. Für einzelne Spieler und für das Team ergeben sich andere Möglichkeiten", sagte er.

Ein Beispiel ist die taktische Ausrichtung. Schon in Sasel lief die Eintracht mit einer 4-2-3-1-Formation auf - dieses System favorisieren viele Spieler. "Wir haben schon zu Wochenbeginn viel im taktischen Bereich gearbeitet und am Spielaufbau. Das 4-2-3-1 hat eine große Variabilität, es passt zu uns", erklärte Matthias Dieterich.

+++ Eintracht Norderstedt spielt am Freitag beim Tabellenletzten TSV Sasel +++

Natürlich lässt sich aber der Erfolg dieser Umstellung erst mittelfristig abschätzen, wenn Norderstedt Kontrahenten hatte, die mehr Qualität und Leidenschaft besitzen als etwa Sasel.

Dieterich versucht parallel, kleine Impulse und bewusste Reizpunkte zu setzen. So möchte er manch einem Akteur, der unter Prohn zuletzt kaum oder gar nicht zum Zuge kam, zumindest eine Bewährungschance gestatten. "Ich habe gesagt: Die Weichen stehen auf Null, es ist eine neue Zeichensetzung, jeder hat eine neue Chance. Das sind genau die Impulse, die ich setzen kann."

So gehört der zuvor aufgrund eines unangemeldeten Ausflugs zu einem Probetraining beim VfL Bochum ausgemusterte Darko Anic wieder zum Kader und "dankte" es prompt mit dem Treffer zum 3:1 in Sasel. Auch das Debüt von Marco Schultz nach langer Verletzungspause und Einsätzen in der Kreisliga-Reserve passt in dieses Bild. Und mit Sicherheit war es auch ein Zeichen, dass mit Milos Ljubisavljevic der beste Torschütze des Teams seinen Startelfplatz vorerst verloren hat.

Die nächste Runde im Oddset-Pokal wird morgen ausgelost. Dieterich kann nun jedoch wenigstens kurz durchatmen. "Das war eine absolut turbulente Woche. Aber mit drei Punkten in Sasel und dem Halbfinale im Pokal kann sich das sehen lassen."

Tore: 0:1 Sa Borges Dju (13.), 0:2 Jurkschat (25.), 0:3 Ribeau (85./Foulelfmeter).

Eintracht Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Hengelbrock, Ribeau, Trefzger - Browarczyk, Koch - Ulaga (79. Ljubisavljevic), Jurkschat (74. Schuhmann), Lindener - Sa Borges Dju (58. Monteiro).