Volleyballer des 1. VC Norderstedt schaffen doch noch den Sprung in die 3. Liga, das Frauenteam hingegen scheitert denkbar knapp.

Norderstedt. Mirko Suhren, Außenangreifer der Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt, war zwar verletzt und konnte nicht mit seinem Team zum entscheidenden Match nach Ludwigslust fahren, das der VCN auf jeden Fall gewinnen musste, um doch noch auf Rang vier vorzurücken. Und doch leistete der enorm schlagstarke Suhren seinen Mitspielern auch aus der Ferne einen wichtigen Dienst - er nahm ihnen die Pein des unnötig langen Bangens nach dem verdienten 3:1-Sieg über die Mecklenburger, ob es dadurch mit dem angestrebten direkten Aufstieg in die 3. Liga Nord geklappt hat.

"Mirko war unser Spion in Pinneberg und hat direkt aus der Jahnhalle das Ergebnis von der Partie VfL Pinneberg gegen den Oststeinbeker SV übermittelt", sagte VCN-Coach Ulli Lampe, "unser Erfolg in Ludwigslust und die tolle Rückserie mit zuletzt neun Siegen in Folge wäre umsonst gewesen, wenn Pinneberg nicht gewonnen hätte." Doch die erlösende Nachricht kam bald: Der VfL hatte gegen den gestrauchelten Hinrunden-Meister einen hochdramatischen 3:1-Sieg eingefahren und diesen so auf Platz fünf abrutschen lassen.

"Das war schon ein tolles Gefühl, dass ich die Jungs von ihrem Spielende an per SMS-Liveticker auf dem Laufenden halten konnte", sagte Mirko Suhren, der mit seiner Botschaft einen entsprechenden Jubel bei den Teamkameraden in der Ferne auslöste, "als wir in Ludwigslust gewonnen hatten, stand es in Pinneberg im vierten Satz 19:19, und von da an hab ich an Steffen Trommeshauser, der auch verletzt ist und nicht spielen konnte, aber mitgereist war, je den einzelnen Punkt gesimst."

Ihren eigenen Teil zum Erreichen des Saisonziels hatten die VCN-Männer zuvor mit Justus Daschke an der Position von Mirko Suhren und mit Marc Lau als Mittelblocker anstelle von "Bommel" Trommeshauser beigetragen.

"Wir haben uns wohl zwar im zweiten Satz ein wenig zu sicher gefühlt und Ludwigslust nach einer Acht-Punkte-Führung wieder herankommen lassen", sagte Coach Lampe, "aber davon abgesehen haben wir auch in dieser veränderten Formation sehr souverän gespielt." Sonderlob gab es von Lampe für Mittelmann Marc Lau, der trotz Trainingsdefizits stark aufspielte, und Libero Thorben Stahmer für seine hohe Effizienz in der Annahme.

+++ 1. VC Norderstedt: Abstiegskampf statt Aufholjagd +++

Die Siegesbotschaft sollte der Auftakt zu einer langen Feier-Tour durch Mecklenburg-Vorpommern werden. Nach dem gemeinsamen Essen in Neustadt-Glewe ging es weiter ins Schweriner Nachtleben, ehe es dann doch noch in Parchim einige Stunden Schlaf gab.

Es wurde auch eine Abschiedsfeier für Lampe als Trainer der VCN-Männer. "Ich stehe den Jungs zwar weiterhin als Matchcoach für die Spiele zur Verfügung, aber das Training unter der Woche wird künftig unser erfahrener Zuspieler Sebastian Lemke zusammen mit Kapitän Alexander Hente leiten", sagte der langjährige Übungsleiter, "nach fünf Jahren brauchen die Jungs einfach mal einen anderen Coach, und mir wird die zeitliche Belastung in Verbindung mit meinem Beruf zu viel."

Auch die VCN-Frauen siegen, aber die Gegner spielen nicht wie erhofft

Wie sehr hatten sich auch die Regionalliga-Frauen des VCN auf den Auf stiegsjubel gefreut, wie ihn "ihre" Männer durchleben durften. Die Ausgangssituation war die gleiche: Auch das Team von Trainer Andreas Hauser hatte sein Match beim SV Warnemünde gewinnen und dann auf Schützenhilfe von der Konkurrenz hoffen müssen.

Doch hier blieb die gute Nachricht aus. Nach dem glatten 3:0-Sieg über den direkten Tabellennachbarn, bei dem die Norderstedterinnen alle Tugenden demonstrierten, die zuvor im Rückrundenverlauf verloren zu sein schienen, kam schlechte Kunde aus Kiel. Der als Dritter feststehende KTV verlor sein Heimspiel gegen den SC Alstertal-Langenhorn, der nun Vierter ist, mit 1:3.

"Das ist schon sehr bitter, aber wir haben uns diese Situation nicht erst am letzten Spieltag eingebrockt", sagte Coach Hauser, "jetzt werden wir uns zwei Wochen lang sammeln und dann am 12. April erstmals wieder zum Training treffen, um uns auf unsere zweite Aufstiegschance, die Relegationsrunde am 12. Mai, vorzubereiten."