Die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf feiern einen souveränen 32:25-Heimerfolg gegen die Frauen der HSG Hude-Falkenburg.

Henstedt-Ulzburg. Mit seiner Prognose traf Tim Bracklow genau ins Schwarze. "Wir gewinnen mit sieben Toren Vorsprung", hatte der Torwarttrainer der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf vor dem Heimspiel der HFHUK gegen die HSG Hude-Falkenburg orakelt - und die Mannschaft hielt sich exakt an die optimistische Vorgabe. Mit einem souveränen 32:25 (18:12)-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten machte das Team von Coach Sönke Radetzky einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

"Wenn sich unsere direkten Konkurrenten wie in den vergangenen beiden Wochen weiterhin gegenseitig die Punkte abnehmen, sollten zwei Siege gegen den VfL Bad Schwartau und beim SC Alstertal-Langenhorn ausreichen, um auch die letzten Abstiegssorgen zu vertreiben", sagte Radetzky. Ihm fiel nach dem Schlusspfiff ein dicker Stein vom Herzen: "Ein Heimsieg war Pflicht, das wussten wir alle. Dementsprechend angespannt sind die Spielerinnen in die Partie gegangen, vor dem Anpfiff war es ungewöhnlich ruhig in der Kabine."

Bis zur 23. Minute gelang es den Gastgeberinnen nie, ihre Nervosität ganz abzulegen. Dann aber zogen die HFHUK mit einem ersten energischen Zwischenspurt und der überzeugenden Torfrau Janine Becker im Rücken von 13:11 bis auf 18:11 davon. Kurz nach der Pause verkürzte die HSG Hude-Falkenburg ihren Rückstand zwar noch einmal bis auf fünf Treffer, doch das kurzfristige Aufbäumen brachte die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf nicht mehr aus dem Konzept. Beim Zwischenstand von 23:13 (38.) war die Partie frühzeitig entschieden.

+++ SV Henstedt-Ulzburg: Das pure Selbstvertrauen +++

Einer der Gründe: die im Gegensatz zur holprigen Anfangsphase nun deutlich verbesserte Deckungsarbeit der HFHUK. "Wir haben es immer wieder geschafft, die Laufwege von Hudes gefährlicher Rückraumspielerin Mareike Zetzmann zuzustellen", sagte Sönke Radetzky.

Ein Sonderlob verdienten sich dabei Laura Neu und Ann-Kathrin Skubich mit ihren konsequenten Störattacken; beide hatten aber auch in der Offensive gute Szenen. Neu verwandelte zudem nervenstark vier Siebenmeter.

Ebenfalls gut aufgelegt präsentierte sich Tina Pejic. Die Drittliga-Torschützenkönigin der Serie 2010/2011, die bei der ärgerlichen 24:27-Auswärtsschlappe des neuen Tabellenneunten gegen den VfL Stade wegen einer Adduktorenzerrung kaum zum Zug kam, tankte sich mit der ihr eigenen Dynamik immer wieder durch, war siebenmal aus dem Spielgeschehen heraus erfolgreich und brachte außerdem einen Strafwurf im Kasten der Gäste unter.

In der Schlussphase der Begegnung konnte sich Sönke Radetzky sogar den Luxus leisten, seine Mannschaft auf mehreren Positionen umzustellen und munter durchzuwechseln. "Letztendlich ist es doch egal, ob wir ein solches Match mit zehn oder sieben Treffern Unterschied gewinnen", sagte er, "ich wollte mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken dem gesamten Kader die Möglichkeit geben, Wettkampfpraxis zu sammeln." Sein Fazit: "Das Team hat vorbildlich gekämpft. Es war sicherlich kein überragender Sieg, aber wir haben das schnelle Passen, das wir im Training geübt hatten, gut umgesetzt."

Am kommenden Sonnabend wollen die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf um 16 Uhr in der Scandlines-Arena beim Tabellennachbarn Rostocker HC daran anknüpfen. Tim Bracklows Tipp: "Die sind ein ganz unangenehmer Gegner. Das wird ganz bestimmt eine enge Kiste, aber am Ende behalten wir trotzdem mit 27:24 die Oberhand..."

Tore der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Tina Pejic (8/davon 1 Siebenmeter), Laura Neu (8/4), Mirlinda Hani (5), Ann-Kathrin Skubich (4), Lara Schlüter, Sabrina Wrage (beide 2), Rabea Dieckmann, Marleen Völzke, Julia Steinberg (alle 1).

Tabelle: 1. BVB-Füchse Berlin (42: Punkte/734:444 Tore), 2. VfL Oldenburg II (37:5/579:466), 3. TV Oyten (31:11/740:610), ..., 9. HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf (16:26/574:625), 10. Rostocker HC (14:28/547:583), 11. VfL Bad Schwartau (13:27/482:532), 12. VfL Stade (12:30/494:575), 13. HSG Hude-Falkenburg (8:34/441:585), 14. SC Alstertal-Langenhorn (3:39/464:656).