Das Handball-Frauenteam der SG Todesfelde/Leezen steht bereits drei Wochen vor dem Saisonende als Aufsteiger in die Oberliga fest.

Todesfelde. Der Titelkampf in der Schleswig-Holstein-Liga zwischen dem Handball-Frauenteam der SG Todesfelde/Leezen und der zweiten Mannschaft der HSG Tarp-Wanderup II (beide 32:6 Zähler) bleibt spannend. Doch vor dem Showdown der Kontrahenten am 10. März in Tarp ist die wichtigste Entscheidung schon drei Wochen vor dem Saisonende gefallen. Durch den 32:19 (14:9)-Heimsieg über die SG Oeversee/Jarplund-Weding hat das Team von Trainerin Gabriella Nemeth vorzeitig den Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geschafft.

Der Sturz auf Rang drei ist nicht mehr möglich, und Tarp-Wanderup ist nicht aufstiegsberechtigt, weil in der Oberliga bereits das erste Team der HSG spielt. "Insofern sind wir froh, dass wir jetzt schon mit den Planungen für die Oberliga beginnen können", sagte Gaby Nemeth, "es kommt eine Menge Arbeit auf uns zu."

Ein weiterer positiver Effekt: Die Handball-Trainerin kann sich mit ihrer weiblichen A-Jugend nun ganz auf das Meisterschaftsrennen in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein konzentrieren. Wichtige Korsettstangen sind dabei Charleen Hansen und Annika Jordt, die regelmäßig auch für die Frauen der SG Todesfelde/Leezen auflaufen.

"In dieser Saison haben wir, anders als 2010/2011, die Priorität auf die Erwachsenenmannschaft gelegt. Wir wollten unbedingt in die Oberliga", so Nemeth, die sich im Vorjahr mit der Jugend bis ins DM-Viertelfinale kämpfte, "aber nun wollen wir zusehen, dass wir auch mit der Jugend den Staffelsieg holen und wieder in die DM-Endrunde einziehen."

Fünf Spiele muss der weibliche Nachwuchs bis zum 31. März noch bestreiten - und möglichst alle gewinnen, um in den Kampf um den nationalen Titel eingreifen zu können.

Doch ehe diese Entscheidung fällt, will Gabriella Nemeth schon Klarheit darüber haben, mit welchem Frauenkader sie für die vierthöchste deutsche Klasse planen kann. "Wir machen in den kommenden Wochen das, was bei uns immer am Ende einer Saison steht. Wir reden offen über unsere Ziele. Jede Spielerin bereitet sich auf das Gespräch vor und überlegt, was sie mit dem Team erreichen will und was sie dafür leisten kann. Eines ist klar: Wir wollen nicht nur für ein Jahr in die Oberliga gehen."

Nach dem Aufstieg wird sich die Mannschaft auf jeden Fall noch mehr als bisher ins Zeug legen müssen. "In der Oberliga wird noch mal eine Nummer schneller, härter und taktisch cleverer als in der Schleswig-Holstein-Liga gespielt", betont Gaby Nemeth. Dennoch sieht die erfahrene Übungsleiterin gute Chancen dafür, dass ihre Crew nur mit "Bordmitteln" auch in der höheren Klasse bestehen kann. "Die Mädchen sind teilweise seit 13 Jahren zusammen und verstehen sich auf und neben dem Feld praktisch blind", sagt Nemeth, "und unsere Youngster, die nachrücken, sind sportlich qualifiziert und durch die aktuell Spielzeit schon integriert."

Neuzugänge von anderen Klubs müssen perfekt ins Gefüge passen

Was aber ist mit Verstärkung von außerhalb? "Sicher, wir sind bestimmt als Verein interessanter geworden. So viele Möglichkeiten gibt es ja nicht, um hier in der Region Oberliga-Handball zu spielen", sagt die SG-Trainerin, "unsere intakte Gemeinschaft, die sich teilweise seit der E-Jugend geformt hat, darf aber nicht gestört werden. Wir sind immer offen für neue Spielerinnen, aber wer zu uns dazustoßen will, muss menschlich schon genau ins Gefüge passen."

Und wie sieht es mit Transfers in die andere Richtung aus? "Es hat immer mal wieder Angebote höherklassiger Vereine für einzelne Spielerinnen gegeben, und die werden auch weiterhin kommen", so Gaby Nemeth, "ich ermutige die Mädchen dann, unbedingt zum Probetraining zu gehen. Niemand soll sich später Vorwürfe machen, eine Chance nicht wahrgenommen zu haben. Und bei einem Ausnahmetalent wie Linkshänderin Franziska Haupt, die einfach zu gut für die A-Jugend-Oberliga ist und schon jetzt beim TSV Travemünde in der eingleisigen 2. Bundesliga der Frauen spielt, würden wir uns alle aufrichtig freuen, sollte ihr Name eines Tages im Kader eines Erstligisten auftauchen."

Weitere Begehrlichkeiten von Klubs aus der Region befürchtet Gabriella Nemeth übrigens nicht: "Wir können den Spielerinnen zwar nichts bieten außer Handball und dieser unwiderstehlichen Atmosphäre im Team und dem Dorf Todesfelde. Aber damit scheinen wir ziemlich genau ihren Geschmack zu treffen."