Der Kampfsportklub Kodokan hat den Landesverband gewechselt und startet nun für den JJV Schleswig-Holstein. Klub hat 280 Mitglieder.

Norderstedt. 44 Vereine waren bislang Mitglied im Schleswig-Holsteinischen Ju-Jutsu-Verband. Nun sind es mit Kodokan Norderstedt sogar 45. Der 280 Mitglieder starke Klubs für Kampfsport und Selbstverteidigung hat den Landesfachverband gewechselt; die Aktiven starten nun nicht mehr für Hamburg, sondern kämpfen für das nördlichste Bundesland.

Kodokan-Vorsitzender Stefan Jacobs: "Die Kommunikation zwischen uns und den Verantwortlichen beim Hamburger Verband hat nicht mehr gestimmt. Das betraf zum Beispiel auch die Organisation von Turnieren. Deshalb haben wir den Wechsel im vergangenen Jahr auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen. In Schleswig-Holstein herrscht ein angenehmes, harmonisches Miteinander, der Verband ist sehr gut strukturiert."

Die "Neulinge" setzten gleich bei ihrer ersten Teilnahme an den schleswig-holsteinischen Landesmeisterschaften in der Falkenberghalle sowohl zahlen- als auch leistungsmäßig neue Maßstäbe. "Bisher hatten wir immer um die 70 Starter, nun waren es 100", so SHJJV-Chef Karsten Kuthleick.

Die Kodokaner räumten erwartungsgemäß den Großteil der ersten Plätze ab. 15 von möglichen 22 Gesamtsiegen gingen nach Norderstedt, drei an den Möllner SV und zwei an den TSV Ratekau. Jeweils einen Landesmeistertitel sicherten sich der TuS Holstein Quickborn und der SV Timmerhorn-Bünningstedt.

Karsten Kuthleick: "Wir freuen uns, dass Kodokan zu uns gewechselt ist. Das bedeutet aber auch eine zusätzliche finanzielle Belastung. D/C-Kaderathleten werden über den Landesverband finanziert. Und wir müssen für jeden Sportler 500 Euro an den Bundesverband zahlen." Fünf von ihnen, Oliver von Schwerin, Ashot Arustamjan, Tim Weidenbecher, Achmed Alisahov und Axel Walter, starten für Kodokan. Der sechste Platz im Anschlusskader zur Nationalmannschaft gehört Syrene Senobio-Karwinski (Lübecker Judoclub).

"Wir diskutieren auf den Jahreshauptversammlungen regelmäßig darüber, ob es denn gerecht ist, wenn nur wenige Sportler verhältnismäßig viel Unterstützung bekommen. Aber wir haben uns darauf verständigt, dass es die Aufgabe eines Fachverbandes ist, neben dem Breitensport und der Jugendarbeit auch den Leistungssport zu fördern und die Aktiven zu fördern. Sonst hätte die Organisation die Bezeichnung Fachverband nicht verdient", sagte Karsten Kuthleick.

Vor allem für die älteren Kodokaner waren die Landesmeisterschaften nicht mehr als wettkampfspezifisches Training, es gab in den Finals mehrere vereinsinterne Duelle. So setzte sich Jasmin Binder in der Frauen-Kategorie bis 62 Kilogramm gegen Sina Weidenbecher durch. U-21-Weltmeister Ashot Arustamjan besiegte bei den Männern bis 69 Kilogramm den Gewinner der Kodokan Open, Axel Walter. Bei den Schwergewichten bis 94 Kilogramm triumphierte der Berliner Oliver von Schwerin, der sich im vergangenen Jahr dem Norderstedter Klub angeschlossen hat. In der Vorrunde besiegte der 21- Jährige seinen Trainingskollegen Tim Weidenbecher, 18, und hätte auch im Finalkampf gegen ihn antreten müssen. U-21-Vizeweltmeister Weidenbecher verzichtete aber, da das harte Training der vergangenen Woche Spuren hinterlassen hatte.

"Ich habe dafür Verständnis, wir kennen uns ja auch in- und auswendig. So ein Kampf bringt uns nicht viel", sagte der angehende Kriminalkommissar Oliver von Schwerin.

Die erfolgreichen Norderstedter hoffen nun auf eine Teilnahme am Europacup in Hanau am 24. und 25. März. Die Nominierung durch den Bundesverband steht aber noch aus.

Weitere Landesmeistertitel für Kodokan erkämpften Maximilian Lüth (U 12, bis 38 Kilogramm), Lea Kienitz (U 12, bis 32 kg), Niklas Carolus (U 15, bis 41 kg), Hajk Samveljan (U 15, bis 50 kg), Tobias Großmann (U 15, bis 60 kg), Christian Schneider (U 18, bis 55 kg), Achmed Alisahov (U 18, bis 60 kg) und Christian Birmele (Männer, bis 77 kg).

Im landesoffenen Turnier mit nur zwei Teilnehmern setzten sich Luzie Grutke (U 12, bis 41 kg), Katharina Kienitz (U 15, bis 36 kg), Marvin Syberichs (U 18, 66 kg) und Sandy Krohn (Frauen, über 70 kg) durch.