Stephan Hampel ist einer der starken Schlussleute des Handball-Drittligisten SV Henstedt-Ulzburg und peilt den Sprung in die 2. Bundesliga an.

Henstedt-Ulzburg. Für die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg (3./26:8 Punkte/590:485 Tore) ist an diesem Sonnabend, 17 Uhr, ein Erfolg beim Tabellenneunten Reinickendorfer Füchse II (18:18/517:518) Pflicht. Immerhin wollen sie zur HSG Tarp/Wanderup (2./ 28:8/639:569) aufschließen und so die erste Verfolgerposition hinter dem Spitzenreiter HF Springe (32:4/572:466) zurückerobern.

Doch in fremder Halle haben Tabellenpositionen oft wenig Aussagekraft für die Erfolgschancen eines Teams. Ak tuelles Beispiel: das 30:30-Remis des SVHU vor zwei Wochen beim Siebten, dem SC Magdeburg II (19:15/518:483). "Und wie die Magdeburger sind auch die Berliner ein sehr gut ausgebildetes Team, dessen junge Spieler ein hohes Tempo gehen können", sagt Henstedt-Ulzburgs Trainer Tobias Skerka über den nächsten Gegner, "wir müssen unbedingt mit einer sicheren, robusten Abwehr agieren, um uns so die Chance für zahlreiche leichte Tore im Gegenstoß zu erarbeiten."

Doch wenn so ein Plan nicht aufgeht, wie in der Schlussphase in Magdeburg geschehen, ist es wichtig für ein Team, einen sicheren Keeper zwischen den Torpfosten stehen zu haben. So hielt Stephan Hampel mit einigen Glanzparaden kurz vor Schluss zumindest einen Zähler für den SVHU fest.

Coach Skerka steht bei der Torhüterwahl vor einem erfreulichen Luxusproblem

"Ich bin froh, dass ich in Person von Markus Noel und Stephan Hampel vor einem Luxusproblem stehe", sagt Trainer Skerka, "ich habe zwei Keeper, die leistungsmäßig auf gleicher Höhe sind. Meist entscheide ich kurzfristig nach Absprache mit Torwart-Trainer Steffen Reider, wer zuerst in den Kasten geht."

Eine Frage, die sich noch vor zwei Monaten nicht gestellt hatte. Zu dem Zeitpunkt tastete sich Hampel gerade erst wieder vorsichtig nach überstandener Meniskus-Verletzung, die er in der Partie bei der HSG Tarp/Wanderup erlitten hatte, an den Spielkader heran.

Zwei Monate hatte der Neuzugang aus Owschlag, der zu Saisonbeginn vom zweiten Team der SG Flensburg-Handewitt nach Henstedt-Ulzburg wechselte, aussetzen müssen. "Das war schon eine sehr nervige Zeit für mich", sagte der 22-Jährige, "schließlich hatte ich in Flensburg bereits 2008/2009 für fast ein Jahr wegen eines Kreuzbandrisses ebenfalls im linken Knie aussetzen müssen."

Eine Zwangspause, die für den ehrgeizigen Keeper doppelt ärgerlich war. "Das geschah ausgerechnet in der Phase, als im Bundesligakader der SG auch Dan Beutler verletzt war und ich die Chance bekommen sollte, mit dem ersten Team zu trainieren und auch zu den Erstligaspielen mitzufahren", so Hampel, "als ich dann wieder fit war, hatten andere Leute in Flensburg das Sagen und ich war nicht mehr für das erste Team vorgesehen."

So folgten für den Lehramtsstudenten, der zurzeit auf seinen Sportstudienplatz in Kiel wartet, zwei weitere Spielzeiten im Drittligateam der Flensburger, die nach der Serie 2010/2011 in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein abstiegen.

"Dann kam neben einigen anderen Offerten das Angebot aus Henstedt-Ulzburg genau recht", sagte Stephan Hampel, "der SVHU ist ambitioniert, die Strukturen stimmen und wie die Spartenleitung will auch ich unbedingt möglichst bald in der 2. Bundesliga Nord spielen."

Nicht schlecht für einen Keeper, der den endgültigen Wandel vom Feldspieler zum Torhüter erst in der B-Jugend nach seinem Wechsel vom TSV Owschlag zu den Flensburgern vollzogen hat. "Damals hab ich auch mit meinem jetzigen Teamkameraden Lasse Kohnagel zusammen gespielt", erinnert sich Hampel, "und wir haben es dann auch in den DHB-Kader geschafft."

Doch nun ist vorerst der Zweitliga-Aufstieg das Ziel für Stephan Hampel und Keeper-Kollege Markus Noel - und Coach Skerka freut sich für diesen Weg über sein Torhüter-Luxusproblem...