Der Offensivspieler Dominic Ulaga ist vom Regionalligisten VfB Lübeck zum Oberliga-Verein Eintracht Norderstedt gewechselt.

Norderstedt. Nach drei Trainingseinheiten und einer Testpartie hatte Andreas Prohn genug gesehen von Dominic Ulaga. Und zwar genug gute Eigenschaften, sodass der Coach von Fußball-Oberligist Eintracht Norderstedt sich ausdrücklich für eine Verpflichtung des Probespielers aussprach. Die Vereinsführung folgte diesem Vorschlag - der 20 Jahre alte, offensiv vielseitig einsetzbare Ulaga unterschrieb einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2012/2013.

Im Freundschaftsspiel bei der U-23-Mannschaft des Hamburger SV trug er somit erstmals als offizielles Mitglied der Eintracht deren Trikot. Beim 2:4 (1:2) begann Ulaga auf der linken Außenbahn, ehe er im zweiten Durchgang in das Sturmzentrum beordert wurde. Für ihn zählte aber nur bedingt die Position, sondern insbesondere die Tatsache, ab sofort regelmäßige Einsätze zu bekommen.

"Ich mache einen Schritt zurück, um dann wieder zwei Schritte nach vorne zu machen", beschreibt der Neuzugang seine Entscheidung pro Norderstedt. In der Hinrunde gehörte er beim VfB Lübeck nur selten zur Rotation in der Regionalliga Nord und erhielt als Einwechselspieler lediglich viermal das Vertrauen - so etwas wurmt.

In der Reserve der Hansestädter, die in der Schleswig-Holstein-Liga um Punkte kickt, erzielte Dominic Ulaga in acht Matches zwar sechs Tore, doch zufrieden stellte ihn dieser Zustand nicht. "Ich wollte aus Lübeck weg und habe deswegen dort meinen Vertrag aufgelöst. Es ist mir wichtig, in einer ersten Mannschaft zu spielen."

Über seinen Berater kam der Kontakt zum Tabellenführer der Oberliga Hamburg zustande. Und auch Jörg Franke, zu diesem Zeitpunkt noch Teammanager beim VfB und ein ausgewiesener Kenner der Hamburger Fußballszene, empfahl ihm die Eintracht als eine gute Adresse mit vielversprechender sportlicher Perspektive.

Für Ulaga ist der Wechsel nach Norderstedt in gewisser Weise auch eine Rückkehr in die Heimat. Als 17-Jähriger Youngster sorgte er beim SV Wilhelmsburg in der Bezirksliga Süd für Furore, als er stolze 42 Tore in einer Serie erzielte. Der damalige Lohn war das Angebot aus Lübeck. "Jetzt bin ich wieder bei meiner Familie, das ist mir wichtig", sagt er. Momentan pendelt er noch mit der S- und U-Bahn zum Training an die Ochsenzoller Straße. Gleichwohl will Ulaga demnächst seinen Führerschein machen und sich um eine Lehrstelle bemühen. Der Neuanfang ist also in vollem Gange.

Andreas Prohn freut sich über die zusätzliche Option. "Er hat ein gutes Spielverständnis, eine gute Grundschnelligkeit, macht richtig gute Laufwege und arbeitet viel für das Team. Dominic bringt sich ein und will hier etwas erreichen."

Konzentrationsfehler rächen sich gegen Hamburger SV II dreimal

Gegen den HSV II offenbarte seine Mannschaft ähnliche Probleme wie schon in den vorherigen Duellen mit Klubs aus der 4. Liga. In mehreren Situationen fehlte die Konzentration beim Spiel aus der Abwehr heraus - dies führte zu drei der vier Gegentreffer. Zudem wurden einige im Ansatz gute Offensivaktionen unzureichend genutzt. Aber eben nur teilweise, denn unabhängig von der dritten Niederlage im dritten Vergleich mit höherklassiger Konkurrenz sah Prohn auch positive Aspekte. "Die Chancenverwertung war schon besser, und auch das Umschalten funktionierte teilweise sehr gut."

Die Duelle mit renommierten Gegnern sind für den Eintracht-Coach wichtig, um seine taktischen Überlegungen für die zweite Hälfte der Serie 2011/2012 zu treffen. "Dort sehen wir, was wir besser machen müssen."

Am Mittwoch empfängt Eintracht Norderstedt im letzten Vorbereitungsspiel die U-19-Mannschaft des FC St. Pauli (19 Uhr, Kunstrasen Garstedt). Sofern es das Wetter zulässt, steigt am Sonntag, 5. Februar, um 10.45 Uhr die Pokalpartie beim HEBC. Für Marius Browarczyk wird all dies zu früh kommen: Aufgrund seiner bei einem Snowboardunfall erlittenen Bänderverletzung im Schultereckgelenk ist ein Comeback vor Ende März unwahrscheinlich.

Weitaus düsterer ist die Prognose für Marco Schultz, der nach zwei Sprunggelenk-Operationen seine Rückkehr womöglich sogar auf die kommende Saison verschieben muss.

Tore: 0:1 Sa Borges Dju (19.), 1:1 Behrens (40.), 2:1 Kelbel (44.), 3:1 Kocabas (50.), 3:2 Siedschlag (64.), 4:2 Bertram (82.). Eintracht Norderstedt: Kindler - Hengelbrock (46. Schuhmann), Ribeau, Lindener, Trefzger (75. Anic) - Monteiro, Siedschlag, Meyer (67. Jurkschat), Ulaga (75. Scharkowski) - Ljubisavljevic (61. Kummerfeld), Sa Borges Dju.