SV Henstedt-Ulzburg setzt sich im Neunmeterschießen gegen PSV Neumünster durch. Ausrichter TuS Hartenholm scheitert in Zwischenrunde.

Hartenholm. Die Organisatoren des Hartenholmär Hallenfußball-Turniers konnten sich der Anerkennung gewiss sein. Zur 20. Auflage des Traditionswettbewerbs um den Seat-Römer-Cup hatten sie zahlreiche Fünft- und Sechstligisten eingeladen und den über 1000 Zuschauern guten Indoorsport präsentiert. Doch als der Wettbewerb in die entscheidende Phase ging, fehlte etwas Vertrautes - dies verdeutlichte so manch zerknirschte Miene.

Das Verbandsligateam des Ausrichters war zuletzt 2006 schon in der Zwischenrunde ausgeschieden. Vielleicht war es der Fluch der guten Tat. Denn wenn das Teilnehmerfeld jährlich qualitativ besser wird, sind logischerweise konstant starke Auftritte nötig, um die Geldränge erreichen zu können.

"Bei diesen hochkarätigen Gegnern darf man sich keine Schwächen erlauben", sagte Patrick Petersen-Lund, Fußball-Obmann des TuS Hartenholm. Gleich fünf Konkurrenten aus der Süd-West-Staffel gaben in der Gerhard-Lawerentz-Mehrzweckhalle ihr Debüt. Neben dem SV Bokhorst und dem TSV Lägerdorf hatten insbesondere Alemannia Wilster, der FC Itzehoe sowie der PSV Neumünster die Konkurrenz weitestgehend unter Kontrolle. Letzteres Trio qualifizierte sich entsprechend für das Semifinale.

Dies gelang auch dem favorisierten SV Henstedt-Ulzburg in souveräner Art und Weise. In diesem Winter hat Jens Martens, der Trainer des Schleswig-Holstein-Ligisten, mit seiner Mannschaft eine eher nüchterne und schnörkellose Form des Hallenfußballs einstudiert. "Wir spielen aufgrund personeller Abgänge nicht mehr den Hurra-Fußball wie in den Jahren zuvor." Ballsicherheit und geduldiger Spielaufbau zeichneten den SVHU aus - eine Schwächephase leistete sich das Team zu keinem Zeitpunkt.

SVHU-Trainer Martens ist ein Verfechter des Budenzaubers

Das Duell Vier-gegen-Vier auf dem Parkett ist für Martens ein wichtiger Bestandteil des Trainings in den Wintermonaten mit positiven Auswirkungen auf den Ligabetrieb. "Wir betreiben in dieser Phase viel Kleinfeldspiel. Trotz der Begleitumstände mit unseren Verletzungen bin ich ein Verfechter des Hallenfußballs. Er schult Technik und Handlungsschnelligkeit."

Nach einigen Minuten Anlaufzeit brachten Marc Lange und Sascha Petersen mit ihren Treffern in kurzer Folge den SV Henstedt-Ulzburg im Halbfinalspiel gegen Alemannia Wilster in Führung, ehe Sascha Schwarzwald das entscheidende 3:0 nachlegte.

Als letzte Hürde auf dem Weg zum Turniererfolg wartete der PSV Neumünster, der den FC Itzehoe mit 4:1 ausgeschaltet hatte. Torchancen gestattete der SVHU dem Verbandsliga-Klub zwar kaum, biss sich jedoch seinerseits die Zähne an der Abwehr um den bulligen Keeper Dennis Spantig aus. Dieser rückte im Neumeterschießen genauso in den Fokus wie der Henstedt-Ulzburger Yannick Holtz.

Marc Jürgensen erzielt den entscheidenden Treffer

Nach den ersten drei Schützen stand eine Entscheidung noch aus. Für den SVHU verwandelten Marc Lange und Jan Behrendt - Marc Jürgensen scheiterte jedoch an Dennis Spantig. Sascha Schwarzwald glich kurz darauf zum 3:3 aus; anschließend hätte Holtz selbst die 444 Siegprämie sichern können. Den Schuss von Sita Lututala parierte er, doch sein eigener Versuch landete wiederum in Spantigs Armen. Weiter im Programm: Marc Lange erzielte den Ausgleich zum 4:4, ehe Holtz gegen Tim Valentin mit den Händen zur Stelle war. Marc Jürgensen beendete das Hin und Her und schoss den SV Henstedt-Ulzburg zum 5:4.

"Wir waren die beste Mannschaft der Veranstaltung und haben überlegen gespielt. Ich bin froh, dass dies durch das Neunmeterschießen bestätigt wurde", sagte Jens Martens. Dass Sascha Schwarzwald zudem zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde, war für den Coach verdient. "Sascha ist in der Halle eine Bombe und nie auszuschalten!"

Torschützenkönig wurde Zaurbek Ikoev (FC Itzehoe/neun Treffer), während der TuS Hartenholm mit Marco Martens wenigstens den besten Schlussmann in seinen Reihen hatte. Den Ärger darüber, dass es in der Gesamtwertung nur zu Rang acht und somit einer Mettwurst als "Trost" reichte, könnte das Team auf dem Rasen ausleben. Die Hallensaison ist für den TuS Hartenholm nach einem Monat Budenzauber beendet, wenn Coach Markus Weber seine Schützlinge heute zum Trainingsauftakt bittet.