Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg deklassieren den HSV Insel Usedom mit 36:24. Rasmus Gersch erfolgreichster Werfer.

Henstedt-Ulzburg. Die Drittliga-Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg wollten sich im Heimspiel gegen den HSV Insel Usedom eigentlich nur für ihre 25:26-Niederlage im Auftaktmatch der Saison 2011/2012 revanchieren. Doch rund zwei Stunden nach dem souveränen 36:24 (20:10)-Sieg über die Gäste von der Ostsee-Insel trudelten während des gemeinsamen Essens im Norderstedter Restaurant La Veranda Nachrichten ein, die den deutlichen Erfolg in einem noch schöneren Licht erstrahlen ließen: Die direkte Konkurrenz des SVHU (2./25:7 Punkte) im Kampf um die Tabellenspitze hatte nämlich gepatzt.

So kam die HSG Tarp/Wanderup (3./24:8) auswärts gegen den HSV Hannover (5./21:11) nicht über ein 35:35-Unentschieden hinaus. Und der TSV Altenholz (4./22:10) leistete sich sogar eine 22:24-Heimpleite gegen die TS Großburgwedel (7./17:15). So haben die Henstedt-Ulzburger 14 Spieltage vor Saisonende ihren Status als Jäger Nummer eins der HF Springe (28:4) untermauert.

SVHU-Trainer Tobias Skerka lassen die Zahlen indes kalt. "Es bringt nichts, auf die Resultate der Konkurrenten zu schielen. Auf uns selbst kommen sehr schwere Spiele zu, eines davon gleich am kommenden Sonnabend bei der zweiten Mannschaft des SC Magdeburg. Wir können uns im weiteren Verlauf der Punktrunde kaum noch eine Niederlage leisten, müssen also sorgfältig unsere Hausaufgaben erledigen und in jedem Spiel volle Leistung zeigen."

Diese rief sein Team vor 450 lautstarken Fans im Schulzentrum an der Maurepasstraße gegen den HSV Insel Usedom (12./12:20) ab. Nach den lockeren Kantersiegen im Test gegen Oberligaklub FC St. Pauli (49:21) und dem 36:21 in der vierten Runde des Landespokals über das dritte Team des THW Kiel (Schleswig-Holstein-Liga) benötigten die Gastgeber nicht lange, um für klare Verhältnisse zu sorgen.

Der SVHU praktizierte dabei eine über weite Passagen exzellent funktionierende 5:1-Defensivformation mit den Kreisläufern Jan Wrage und Lars-Uwe Lang auf der vorgezogenen Position. Skerka: "Ich denke, dass die 5:1-, aber auch unsere 6:0-Variante noch für so manchen Punktgewinn ausschlaggebend sein werden." Denn wenn die Deckung gut funktioniert, haben die Torhüter des SV Henstedt-Ulzburg leichteres Spiel.

So hatte Stephan Hampel nach 60 Minuten 17 Paraden vorzuweisen. "Und das auch deshalb, weil wir den Usedomer Rückraum ständig unter Druck gesetzt haben", sagte Tobias Skerka zufrieden, "die konnten praktisch nie - von den zehn Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte mal abgesehen - ohne Körperkontakt werfen."

Ganz anders verlief die Partie für die "Hintermänner" des SV Henstedt-Ulzburg. Mit Stefan Pries (1. bis 20. Minute) und Rasmus Gersch als Spielmacher sowie anfangs Tim Völzke und Lasse Kohnagel auf den halben Rückraumpositionen erzielten die Gastgeber ein Drittel ihrer Tore aus der Distanz. Besonders Völzke hatte dabei auch ein waches Auge für die Teamkollegen am Kreis; drei der vier Tore durch Jan Wrage legte der 22-Jährige sehenswert auf.

Doch auch noch ein weiteres Indiz lässt Tobias Skerka zu der Ansicht kommen, dass seine Mannschaft mehr und mehr zu einer Einheit zusammenwächst. "Alle zehn eingesetzten Feldspieler haben gegen Usedom getroffen. Mehr kann sich ein Trainer doch kaum wünschen."

Spielverlauf: 2:0, 3:2 (9.), 8:2, 9:3 (18.), 13:6 (22.), 17:8 (27.), 20:10 - 22:12, 22:14 (34.), 24:15, 24:18 (39.), 26:18, 29:19 (48.), 32:21, 36:24.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Rasmus Gersch (6/davon 3 Siebenmeter), Stefan Pries und Lasse Kohnagel (je 5), Jan Wrage und Jens Thöneböhn (je 4), Tim-Philip Jurgeleit (4/2), Tim Völzke (3), Amen Gafsi und Lars-Uwe Lang (je 2), Florian Bitterlich (1).