Der junge Kickboxer aus Ellerau hat sich für die Junioren-WM qualifiziert

Ellerau. Es war eine gute Woche für Florian Kröger. Kein Wunder, denn für den erst Ende Mai 17 Jahre alt gewordenen Kickboxer der Ellerauer Kampfsportschule Mudo Kwan haben sich die positiven Ereignisse dieser Tage überschlagen. Den Anfang machte der Musterschüler von Mudo Kwan-Cheftrainer Frank Kumm mit dem doppelten Gewinn des Deutschen Meistertitels im Leichtkontakt-Kickboxen des Verbandes WAKO (World Association of Kickboxing Organizations).

Vor heimischem Publikum in der Sporthalle Wandsbek hatte der Oberstufenschüler am Gymnasium Kaltenkirchen gleich zweimal die Chance, nach Gold zugreifen, und die ließ sich Florian Kröger nicht entgehen. Zuerst durfte der Jugend-Weltmeister von 2008 und Dritte der Junioren-EM 2009 in seiner eigentlichen Altersklasse antreten. Nach einem Freilos ließ er zuerst Armend Ftac (Bayern) im Halbfinale ebenso wenig eine Chance wie im Endkampf dem Hessen Sascha Dehmer. "Florian hat ohne Arroganz und Härte seine Gegner in jeder Kampfphase beherrscht", urteilte Frank Kumm.

Am zweiten Meisterschaftstag wandelte sich die Laune von Florians Vereinstrainer von einfacher Zufriedenheit in schiere Begeisterung. Als Nationalkader-Mitglied hatte Florian Kröger das Recht, auch bei den Männern zu starten, erneut in seiner Gewichtsklasse bis 74 Kilogramm. Und es wurde ein Bilderbuchwettkampf des 17-Jährigen.

Nach einem glatten Auftaktsieg über Gürhan Güven (Bayern) arbeitete sich der junge Ellerauer gegen zwei weitere, erfahrenere Gegner bis ins Finale vor. Dort wartete Josua Klinkosch auf Kröger, und die Kontrahenten lieferten sich einen packenden Kampf.

Vor der letzten Runde hatte der Hesse noch zwei der drei Richterstimmen auf seiner Seite. Doch als Coach Frank Kumm seinem Kämpfer zurief, dass des Gegners Vorsprung auf magere zwei Zähler zusammengeschrumpft sei, explodierte Florian Kröger förmlich.

In einem furiosen Endspurt kombinierte er mit zahlreichen Faust- und Fußtechniken und kam besonders mit seiner Spezialtechnik, dem Axekick, immer wieder durch. Der Kraftakt überzeugte die Jury, und am Ende hatte Flo rian Kröger zwei Kampfrichter auf seiner Seite. Seine erste Deutsche Meisterschaft bei den Herren war perfekt. "Der Finalkampf war eine Werbung für diesen schönen Kampfsport", sagte Frank Kumm hörbar begeistert.

Dieser Ansicht waren auch die Nationaltrainer Bianka Jäger und Rainer Giel. Beim Kadertraining in Hamburg überprüfte das Trainerduo nun noch einmal die Form seiner Aktiven und kam zum für Florian Kröger erfreulichen Urteil. "Ich bin jetzt für die Junioren-WM Ende September in Belgrad nominiert worden", sagte der Oberschüler, "nun habe ich ein schönes neues Ziel, auf das ich hin trainiere."

Wie diese Zeit bis dahin aussieht, weiß der 17-Jährige genau: "Ich habe an vier Tagen Kampftraining, dazu kommen Laufen, Schwimmen und Kraftübungen", sagt Kröger, der die Chance auf den Juniorentitel nutzen will, "und einen Monat vor Belgrad ziehen wir dann das Tempo richtig an..."