Das schlechte Wetter schien den jungen Fußballmädchen und -jungen überhaupt nichts auszumachen.

Norderstedt - Trotz strömenden Regens spielten 19 Schulteams im Edmund-Plambeck-Stadion munter drauflos und kämpften um den Sieg bei der 3. Auflage von "Schleswig-Holstein kickt fair".

Das Besondere an diesem Turnier: Alle Partien werden ohne Schiedsrichter ausgetragen. Dafür steht ein Mediator an der Außenlinie und greift auf Wunsch unterstützend ein.

"Es macht Spaß, so zu spielen. Wenn es Probleme gibt, diskutieren wir miteinander. Manchmal haben wir nachgegeben, manchmal die anderen", sagte Dennis Kuntter. Der zwölf Jahre alte Schüler der Realschule Harksheide belegte mit seiner Klasse 6 a Platz drei in der Gruppe.

Tim Cassel, der früher unter anderem das Tor von Eintracht Norderstedt hütete und im Auftrag des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes das Kleinfeldturnier organisierte, freute sich über die rege Beteiligung und die fairen Partien. "Gewaltzunahme und Fremdenfeindlichkeit sind ein gesellschaftliches Problem, das es auch bei uns im Fußball gibt. Wir wollen mit dieser Aktion dazu beitragen, dass die jungen Spieler lernen, fair miteinander umzugehen und Konflikte gemeinsam zu lösen."

Cassel weiß nicht zuletzt aus seiner aktiven Zeit, dass gerade beim Fußball die Emotionen schnell hochkochen. Er sagt aber auch: "Früher auf dem Bolzplatz mussten Meinungsverschiedenheiten auch friedlich untereinander geklärt werden."

Sieger bei "Schleswig-Holstein kickt fair" wurden bei den Mädchen das Gymnasium Marne und bei den Jungen der Jahrgänge 1995 bis 1997 das Nordsee-Gymnasium aus St. Peter Ording.

Einen Sonderpokal bekam die Mannschaft der Gemeinschaftsschule Kisdorf. Die jungen Kicker, die von Jens Martens, dem Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Mannschaft des SV Henstedt-Rhen, betreut wurden, starteten außer Konkurrenz. Als einziges Team des Jahrgangs 1998 waren die Youngster aber so gut, dass sie in der Gesamtwertung den dritten Platz belegten. (pam)