Handball-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg hat die Spiel-Lizenz ohne Auflagen erhalten und möchte für Top-Begegnungen in die Moorbekhalle gehen.

Henstedt-Ulzburg. Die Sommerferien beginnen für Florian Bitterlich, Rückraumspieler von Handball-Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg, wie auch für alle seine Teamkameraden mit einem kleinen Stich. Allerdings ist es kein Abschiedsschmerz von seinen Mitspielern, welche er nun wohl bis zum Beginn der Saisonvorbereitung am 17. Juli nicht mehr sehen wird, der den 27-Jährigen peinigt.

Es ist vielmehr eine kleine Nadel, mit der ihm sein früherer Teamkamerad Matthias Karbowski in dessen Physiotherapie- und Fitness-Studio Physiosports in Eidelstedt einen kleinen Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen abnimmt, um nach einer intensiven Ausdauer-Übungseinheit den Laktatwert des Handballers zu bestimmen. Beim SVHU herrschen Profibedingungen.

Aus gutem Grund, wie Meister-Trainer Tobias Skerka weiß. In der neuen Spielklasse, die erstmals bundesweite Reisen für seine Mannschaft mit sich bringt, kommen auf die SVHU-Handballer athletische Anforderungen zu, die die bisherigen weit übertreffen.

"Eines ist klar. Wir müssen auf einem höheren Fitness-Level in die neue Saison starten, als es in der vergangenen Punktrunde der Fall war. Und selbst da waren wir schon gut durchtrainiert", sagt Skerka, "aber wenn wir eine Chance haben wollen, dann müssen wir in der Lage sein, in diesen rund neun Monaten 38-mal so eine Leistung abzurufen, wie uns das bei unseren so wichtigen Siegen gegen die Handballfreunde Springe gelungen ist."

Grundlage hierfür ist, dass die SVHU-Akteure zwar erholt, aber mit einem entsprechenden Fitness-Stand aus der Sommerpause zurückkehren. "Da für ist es eine wichtige Information, wann die Jungs bei Ausdauerleistung zurzeit vom aeroben in den anaeroben Bereich wechseln", so Skerka, "diese Schwelle ermitteln wir durch den Laktattest, und jeder Spieler erhält dann seine individuellen Fitness-Hausaufgaben für die Pause. Es gibt zwar den Handballerspruch, dass Laktat keine Tore werfe, aber ganz ohne Sportwissenschaft geht es nicht mehr."

Während den Spielern des SVHU also noch "Hausaufgaben" bevorstehen, hat Handball-Abteilungsleiter Olaf Knüppel nun vom Deutschen Handballbund (DHB) die Bestätigung bekommen, dass er seine Aufgabenliste bestens abgearbeitet hat.

Ende vergangener Woche kam die erlösende Botschaft: Der SV Henstedt-Ulzburg hat alle Lizenzauflagen für die 2. Bundesliga erfüllt und bekommt vorbehaltlos die Spielberechtigung für Deutschlands zweithöchste Spielklasse.

"Das Lizenzverfahren verlief erfreulich unproblematisch", sagte Knüppel, der aus seiner Zeit als Manager beim HSV-Handball die Verhältnisse in den Profiligen kennt, "uns hat geholfen, dass wir zudem mit unserem Marketingleiter Christian Burmester und Tobias Skerka als ehemaligem Bundesligaspieler nicht mehr so ganz grün sind."

So konnte Knüppel den Ligaverantwortlichen einen soliden Etat von rund 650 000 Euro präsentieren, der - obwohl einer der vier kleinsten Etats aller Zweitligisten - die Neuverpflichtung von vier Akteuren ermöglicht. Nach den bereits im März vorgestellten Torhüter Jan Peveling und Rechtsaußen Lars Bastian kamen Ende Mai die erst- und zweitligaerfahrenen Rückraumspieler Nico Kibat und Maik Makowka hinzu. Hochklassige Akteure, die Knüppel einem möglichst großen Publikum bei den Heimspielen des SV Henstedt-Ulzburg präsentieren möchte.

"Deswegen haben wir uns bei der Hallenbesichtigung durch Liga-Spielleiter Uwe Stemberg neben unserer Stamm-Spielstätte an der Maurepasstraße auch die Moorbekhalle in Norderstedt als Spielort genehmigen lassen", sagte Olaf Knüppel. Die Halle des Henstedt-Ulzburger Alstergymnasiums fasst nur rund 500 Zuschauer. "Das ist viel zu wenig für die Top-Spiele gegen unsere Nord-Rivalen aus Bad Schwartau, Schwerin oder von Empor Rostock", sagt Knüppel, "diese Namen ziehen Zuschauer an, für diese Partien erwarten wir eher um die 1500 Fans."

Deswegen hat der Handballchef des SVHU auch schon vorsichtig bei der Stadt Norderstedt angefragt, ob die Belegungssituation der größten Sporthalle der Region Gastspiele der Zweitliga-Handballer zulasse.

"Wir haben fünf Termine angefragt und hoffen auf das Wohlwollen von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, zumal wir auf keinen Fall andere Norderstedter Teams von dort verdrängen wollen", so Knüppel, "ich glaube, dass ein solches Event in der Moorbekhalle auch dem Handball in Norderstedt zugute käme."

Fun-Arena in Henstedt-Ulzburg ist neuer Topsponsor der Handballer

Da Knüppel sein Team athletisch bestens gerüstet sehen möchte, freut sich nicht nur der Abteilungsleiter besonders über den neuesten Topsponsor des SVHU, die Fun-Arena Henstedt-Ulzburg. "Unser gesamter Zweitliga-Kader und die Drittligafrauen können künftig die Fitness- und Spa-World der Fun-Arena nutzen", sagt Marketingleiter Christian Burmester, "aber nicht nur wir, sondern auch die anderen Partnerunternehmen in unserem Netzwerk werden von den vielfältigen Angeboten der Fun-Arena profitieren."