Schaffen die Fußballer des SVHU am Sonntag vorzeitig den Klassenerhalt in der Schleswig-Holstein-Liga? Tim Jeske verlässt den Verein.

Norderstedt. "Der FC Elmshorn weiß halt, wo gut gearbeitet wird." Jens Martens, der Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg, kommentierte die Ankündigung seiner Spieler Tim Jeske und Jan Kaetow, in der kommenden Spielzeit beim Hamburger Oberliga-Aufsteiger zu kicken, mit Sarkasmus.

Martens' Frust ist angesichts der langen Liste von Akteuren, die in den vergangenen Jahren schon zum FCE abgewandert sind, nicht weiter verwunderlich: Jan Lüneburg, Timo Mäkelmann, Steffen Maaß und Patrick Ziller sind ehemalige Leistungsträger, die in dieser Saison maßgeblich an der Meisterschaft der Elmshorner in der Hammonia-Staffel der Landesliga Hamburg beteiligt waren.

"Ich hätte diese Spieler sehr gerne behalten. Aber wir befinden uns in einem Spannungsfeld der Finanzen", sagt Martens. Der 56 Jahre alte Übungsleiter bezieht sich damit auf eine ganze Reihe von zahlungskräftigen Klubs, die sich rund um den Henstedt-Ulzburger Großverein angesiedelt haben.

Die Fußballabteilung des SVHU sieht Jens Martens noch lange nicht auf einer Höhe mit Vereinen wie Eintracht Norderstedt, dem Niendorfer TSV oder eben dem FC Elmshorn. "Die Aufstockung des Etats muss der nächste Schritt in unserer Entwicklung sein. Hier spielen aber viele Faktoren eine wichtige Rolle, die jetzt noch nicht abschätzbar sind."

Klar ist, dass die bisherigen Neuverpflichtungen der Henstedt-Ulzburger, die sich allesamt aus Jugendmannschaften rekrutieren, nicht ausreichen werden, um den Verlust von Jeske, Kaetow und Außenverteidiger Andreas Meyer, der zum Stormarner Kreisligisten WSV Tangstedt wechselt, zu kompensieren.

Und so hat zunächst das sportliche Überleben in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse Priorität. Und da steht den Kickern vom Rhen die Woche der Wahrheit bevor. Sollte die Martens-Elf im Heimspiel gegen Spitzenreiter VfR Neumünster leer ausgehen (Sonntag, 15 Uhr/Schäferkampsweg) und gleichzeitig die FT Eider Büdelsdorf beim Vorletzten SV Schackendorf siegreich sein - von der reinen Tabellenkonstellation her ein nicht unwahrscheinliches Szenario -, kommt es eine Woche später für beide Teams zu einem Schlüsselspiel um den Klassenerhalt. Immerhin: Drei Spieltage vor Schluss hat der SVHU ein durchaus beruhigendes Polster von acht Zählern auf die Verfolger.

Da passt es gar nicht ins Konzept, dass zwei Tage vor dem möglichen Abstiegskrimi in Büdelsdorf das Finale im Kreispokal zwischen dem SV Henstedt-Ulzburg und Kreisligist SC Rönnau 74 (Donnerstag, 16 Uhr/Burgfeldstraße, Bad Segeberg) auf dem Programm steht. "Der Termin ist absolut ungünstig, aber darauf haben wir keinen Einfluss. Vorrang hat auf jeden Fall der Verbleib in der Schleswig-Holstein-Liga", betont Jens Martens. Am liebsten wäre ihm der vorzeitige Klassenerhalt schon an diesem Wochenende, um ohne Ablenkung in das Endspiel des Cupwettbewerbs gehen zu können.

19 Spieler haben beim SV Todesfelde für die Saison 2012/2013 zugesagt

Für den SV Todesfelde stehen schon jetzt der Ligaverbleib und ein Großteil des Personals für die kommende Saison fest. 19 Spieler haben zugesagt: Julian Barkmann, Timo Holst (Tor); Sven Haldau, Kay Reining, Fabian Plewka, Sören Gelbrecht, Mirco Mädler (neu vom SV Schackendorf), Jannik Broers (SG Trave 06/Abwehr); Florian Wurst, Martin Fröhlich, René Lübcke, Dominik Lembke, Jorrit Bernoth, Sebastian Bruhn, Oliver Zebold (Mittelfeld); Dennis Studt, Sebastian Bossert, René Bossert (SG Trave 06) und Rico Grotherr (SV Weede/Angriff).

"Diese junge Mannschaft kann in der jetzigen Zusammensetzung noch über mehrere Jahre zusammenspielen", sagt der sportliche Leiter Sven Firsching. Gleichwohl sind die Verantwortlichen noch auf der Suche nach weiteren Verstärkungen. "Wir brauchen noch zwei, drei gestandene Akteure mit Schleswig-Holstein-Liga-Erfahrung. Wir sind in guten Gesprächen."

Dafür verlassen Finn Peters (Ziel unbekannt), Daniel Jeschke (TuRa Harksheide) und Timo Klotz (TuS Tensfeld) definitiv den Verein. Unklar ist die Zukunft von Vincenzo Testa und Patrick Nagel, die Vertragsangebote vorliegen haben, allerdings auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Routinier Alexander Frank könnte hingegen eventuell im Herbst dieses Jahres, wenn die Saison mit Energetik Duschanbe im fernen Tadschikistan beendet ist, wieder nach Todesfelde zurückkehren.

Am Sonnabend gastiert der SVT beim Tabellensiebten TSV Kropp. Anstoß der Partie ist um 14 Uhr.