Norderstedt. Ermittler bitten erneut um Hinweise von Zeugen. Die Ermittler haben eine Vermutung, warum der Unbekannte 44 Autos beschädigte.

Der Ärger über die zerstochenen Reifen beschäftigt viele Norderstedter immer noch. Die Opfer des unbekannten Täters waren am Montag in ihre Werkstätten gefahren, um die Fahrzeuge reparieren zu lassen. Außerdem entbrannte über die Tat eine Diskussion in den sozialen Medien.

Für viele Autofahrer hatte der Sonntagmorgen in der Norderstedt mit einer üblen Überraschung begonnen: In der Nacht zuvor hatte ein Unbekannter diverse Reifen zerstochen. Die Polizei nahm Anzeigen auf.

Norderstedt: Reifenstecher beschädigt 44 Autos – Zeugen gesucht!

Der erste Autofahrer mit zerstochenen Reifen meldet sich um 6.45 beim Polizeirevier. Dann folgten immer mehr Anrufe. Die Beamten konnten nachvollziehen, dass der Täter vom Grünen Weg über den Hofweg und die Glasmoorstraße in Richtung Schützenwall und Langenharmer Weg gegangen ist und an den Autos einen oder mehrere Reifen zerstörte.

Der Unbekannte stach bei 44 Autos zu. Bei manchen Fahrzeugen schlitzte er gleich mehrere auf. Außerdem soll er in mindestens einem Fall ein Windschutzscheibe demoliert haben. Der Gesamtschaden geht in die Tausende.

Wut entlädt sich bei Facebook – wer ist der Reifenschlitzer?

Bei Facebook wird intensiv über den Reifenschlitzer diskutiert. Gisela Martienssen schrieb in der Gruppe „Wir, Mein Norderstedt“: „Was für eine Sauerei. Es wird echt immer schlimmer.“ Stefan Peyer forderte in derselben Gruppe mehr Polizeipräsenz in Norderstedt. Martina Moloisch hat allein auf dem Grünen Weg bis Op de Hütt 16 beschädigte Autos gezählt. „Leider ist unser Auto auch betroffen“, schrieb sie dazu.

Die Polizei bittet erneut Zeugen, sich zu melden. Wer den Täter beobachtet hat, sollte beim Polizeirevier unter 040/52 80 60 anrufen. Der Unbekannte zerstach Reifen auf diesen Straßen: Langenharmer Weg, Theodor-Storm-Straße, Stonsdorfer Weg, Schützenwall, Poppenbütteler Straße, Glasmoorstraße, Hofweg, Grüner Weg und Op de Hütt.

„Der hat wahllos zugestochen“, sagte ein Beamter des Norderstedter Reviers

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und geht von einem Schaden in Höhe von mehreren 1000 Euro aus. „Der hat wahllos zugestochen“, sagte ein Polizist. Eine Vorliebe für einen bestimmten Autotyp sei nicht erkennbar.

Die Polizei hatte zunächst geprüft, ob die Tat in Zusammenhang mit der „Last Generation“ stehen könnte, die mit militanten Aktionen auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen will. Dafür ergaben sich jedoch keine Hinweise. Denkbar ist, dass ein Volltrunkener mit einem Messer durch die Straßen gezogen ist.