Norderstedt. Bands und Zuschauer loben die Atmosphäre des Open-Air-Festivals, das 4500 Menschen an zwei Tagen besuchten.

Die Fans und Musiker sind glücklich und zufrieden. Entspannt und friedlich ist am Sonnabend gegen 23 Uhr das zweite Match-Börner Open-Air-Festival im Norderstedter Stadtpark zu Ende gegangen. 13 Bands, vor allem aus Hamburg und anderen Orten Norddeutschlands, hatten auf der abgesperrten Wiese hinter dem Freibad vor rund 4500 Leuten gespielt – ein voller Erfolg.

„Damit sind es mehr geworden als an den drei Tagen vor einem Jahr“, freute sich am Sonntagmittag Veranstalter Tony Groß mit etwas heiserer Stimme. Da waren es genau 4132 Festival-Fans und Open-Air-Besucher. „Das ist ein großer Erfolg für uns“, sagt der Konzertveranstalter aus Langenhorn und hofft, dass das Match Börner nächstes Jahr im Juli noch mehr Menschen anlocken wird.

Match Börner – das entspannte Festival im Stadtpark

Es ist wohl vor allem die ruhige, entspannte Atmosphäre, die das Match Börner ausmacht. „Alle Bands haben die tolle Aura hier gelobt und sich sehr wohl gefühlt“, sagt Groß. Und seine Mitveranstalterin Patricia Kahl stand nach dem Selig-Konzert am Abend auf der Bühne und rang mit den Tränen, als sie ins Publikum rief: „Ihr seid fantastisch.“

Diese Aussagen bestätigte am Sonnabendnachmittag Dirk Darmstaedter, Sänger der Hamburger Band Jeremy Days: „Es ist so eine Freude, wieder auf Festivals zu spielen“ – nachdem endlich die fast drei Jahre geltenden Corona-Beschränkungen vorbei sind, die den Musikern das Überleben so schwer gemacht hätten.

Besucher tanzten, klatschten, jubelten und tranken ein kaltes Bier

Da saßen und lagen die Besucher bei sonnigen 25 Grad entspannt im vertrockneten Gras und hörten der live gespielten Musik zu. Sie konnten aber auch gesellig mit ihren Freunden an Tischen und Bänken hocken, mittanzen, klatschen, jubeln oder ein kaltes Bier trinken. „Die Stimmung hier ist so entspannt – ein Mega-Festival“, lobte Pamela Teske, die mit ihrer Freundin Amadea Burchartz bereits zum zweiten Mal gekommen war.

Für Laura und Lennard Prey war es das erste Mal. „Voriges Jahr haben wir es nur von zu Hause gehört. Wir wohnen hier ganz in der Nähe“, sagten sie. Diesmal wollten sie mit dabei sein. „Es ist gut organisiert. Nicht zu groß und nicht zu voll. Die Auswahl ist gut. Eben haben wir noch Kicker gespielt.“

Match Börner in Norderstedt: Schallgrenzwerte werden eingehalten

Die Zuhörer und Zuschauerinnen konnten sich auch auf dem Gelände vergnügen, 3-D-Filme ins Netz stellen, sich eine neue Frisur stylen und sich am Stand der Stadtwerke ihre Becher kostenlos mit kühlen Trinkwasser auffüllen lassen. Dafür waren am Sonnabend Jörg Fornawon und Azubi Luca Babatz eingeteilt: „Das Wasser geht hier weg wie warme Semmeln.“ Der Ausschank versiegte nicht, war er doch mit der Wasserleitung der Stadtwerke vom nahe gelegenen Freibad verbunden.

Auch Stadtpark-Chef Kai Jörg Evers hatte nichts zu meckern. Im Gegenteil. „Das läuft hier alles reibungslos ab. Die Fläche verkraftet das“, sagte Evers, dessen Aufgabe es auch war, auf den Lautstärkepegel zu achten. Die Schallgrenzwerte würden aber eingehalten, sodass kein Ärger drohen dürfte.

Auch die Helfer vom Deutschen Roten Kreuz freuen sich über ein entspanntes Open-Air

So gut es auch wieder gelaufen sei, ein weiteres zusätzliches Rock-Festival möchte der Geschäftsführer nicht in den Stadtpark holen. „Wir dürfen das nicht überstrapazieren. Wir wollen eine Vielfalt von verschiedenen Veranstaltungen im Stadtpark“, sagte Evers, der mit seiner Begleitung die Live-Musik auch zu genießen schien und mittanzte.

Die Fans feierten im Stadtpark auf der Wiese beim Freibad.
Die Fans feierten im Stadtpark auf der Wiese beim Freibad. © Burkhard Fuchs

Ebenso entspannte Einsatztage hatte das Team des Deutschen Roten Kreuzes, das mit insgesamt 31 Einsatzkräften aus dem ganzen Kreisgebiet an den beiden Tagen vor Ort war, um auf das Wohl der Musikfans zu achten. „Wir hatten nur wenig zu tun“, bilanzierte Einsatzleiter Jens Becker am Sonnabendabend.

Die meisten Bands kamen aus Hamburg und anderen norddeutschen Städten

Nur ein paar Leute mit Kreislaufproblemen, „kaputtem Fuß“ und Pflaster mussten behandelt werden. Für einen Einsatz bei einem Festival brauche er nicht lange um Unterstützung zu werben, sagt Becker. Ihm hätte die Hälfte an DRK-Helfern gereicht. Aber eine solche Großveranstaltung sei für die Rettungskräfte spannender, als es jede Übung sein könnte.

Jens Becker (rechts) und sein Team vom Deutschen Roten Kreuz hatten erfreulich wenig zu tun.
Jens Becker (rechts) und sein Team vom Deutschen Roten Kreuz hatten erfreulich wenig zu tun. © Burkhard Fuchs

Der musikalische Schwerpunkt mit Bands aus dem norddeutschen Raum sei so gewollt, erklärte Tony Groß am Sonntagmittag, als die Bühne schon wieder abgebaut war. „Das ist wie ein Wanderzirkus.“ Es gehe ihnen darum, das Match Börner Festival auch bei den Musikbands bekannter zu machen und sich so zu steigern. Einige wie Selig, Jeremy Days oder Danko Jones hätten sie voriges Jahr noch nicht buchen können. „Vielleicht ist ja mal ein richtiger Top-Act dabei“, sagte Groß. Bis zu 7000 Menschen hätten auf dem Stadtparkareal Platz.

Nächstes Mal wird das Match Börner erst im Juli sein, aus Rücksicht auf die Blühwiesen, sagte Groß. Dann soll es am 12. und 13. Juli wieder entspannt zugehen im Norderstedter Stadtpark. Und auch das Wetter soll mitspielen. „Wir gehen nach dem 30-jährigen Bauernkalender“, sagt Groß. Der habe sich auch diesmal bewährt.