Bornhöved. Wasserwerk meldete am Wochenende extrem gestiegenen Verbrauch. Wie das Leck gefunden wurde und was jetzt passiert.

Den Garten bewässern, das Auto waschen, das Schwimmbad befüllen – Dinge wie diese gehen deshalb in Bornhöved und in den umliegenden Dörfern nicht. Denn es gibt ein Leck im Wasserleitungssystem, es wird nach weiteren gesucht. Betroffen sind rund 18.000 Menschen.

„Aktuell bitten wir die Menschen, sehr sparsam mit dem Wasser umzugehen“, sagt Reinhard Wundram (BBI), Bürgermeister von Bornhöved. „Trinkwasser kann ganz normal genutzt werden, also auch zum Kochen und für die Körperpflege verwendet werden. Aber wir bitten die Bevölkerung, von allem abzusehen, was nicht unbedingt nötig ist, also zum Beispiel die Befüllung von Gartenpools.“

Bornhöved: Unterirdisches Leck – 18.000 Menschen müssen Wasser sparen

Die kleine Gemeinde Bornhöved liegt am nördlichen Rand des Kreises Segeberg, in der Nähe des Plöner Sees. In Bornhöved befindet sich auch das Wasserwerk, das die acht Gemeinden des Amtes Bornhöved (Damsdorf, Gönnebek, Schmalensee, Stocksee, Tarbek, Tensfeld, Trappenkamp und Bornhöved) mit Wasser versorgt, sowie noch fünf weitere Gemeinden (Daldorf, Dörnick, Kalübbe, Ascheberg und Belau).

In dem Wasserwerk wurden am Wochenende festgestellt, dass der Wasserverbrauch plötzlich ungewöhnlich stieg. „Am Sonnabendmittag ging es los. Der Verbrauch stieg auf einmal auf das Doppelte“, sagt Reinhard Wundram.

Zwar befinde man sich in einer Zeit, in der viele ihre Gärten bewässern, „in der Pflanzzzeit wird immer viel Wasser verbraucht“, sagt Wundram. Und es füllten eben auch viele ihre Gartenpools, bei dem guten Wetter. Aber nur dadurch sei der sprunghafte Verbrauch nicht zu erklären gewesen.

Über Warnapp NINA, Radio und Feuerwehrdurchsagen wurde Alarm ausgelöst

Reinhard Wundram, Bürgermeister von Bornhöved.
Reinhard Wundram, Bürgermeister von Bornhöved. © Gemeinde Bornhöved

„Wir haben gleich ein Leck vermutet und deshalb am Sonnabendabend Alarm ausgelöst, über die Warnapp NINA, Feuerwehr- und Radiodurchsagen“, sagt Reinhard Wundram.

„Wir wollten verhindern, dass die Speicher leerlaufen und dann wirklich kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt. Trinkwasser ist ja enorm wichtig und zum Teil wird es auch für medizinische Zwecke gebraucht, etwa für Dialyse-Patienten.“

Der Verbrauch habe sich dann zwischenzeitlich auch stabilisiert, am Montag stieg er aber wieder an. „Wir haben dann die Notbremse gezogen und noch einmal Alarm ausgelöst“, sagt Reinhard Wundram.

Bornhöved: Eine Spezialfirma sucht derzeit das ganze Leitungssystem ab

In den ersten Tagen verlief die Suche nach einem Leck erfolglos. Das hat sich aber mittlerweile geändert, wie der Bürgermeister sagt. „Wir haben eine private Spezialfirma für Leckagensuchen beauftragt. Die hat den Boden mit einer Wärmebildkamera abgesucht und auf diese Weise auch ein unterirdisches Leck an einer Wasserleitung gefunden.“

Reinhard Wundram sagt aber auch, dass es „für eine Entwarnung noch zu früh“ sei. „Wir wissen nicht, ob das das einzige Leck ist. Es wird weiter gesucht.“ So lange gilt auch der Appell an alle, möglichst Wasser zu sparen. Eine Einschätzung, wann sich die Lage vollkommen normalisiert haben könnte, kann er nicht abgeben. Aber er sagt: „Der Grundsatz, sparsam mit Trinkwasser umzugehen, sollte im Sommer eigentlich immer gelten.“