Itzstedt. Politik spricht sich einstimmig für den Bewerber aus. Was er vor hat und warum er alle Fußballplätze im Amt kennt.

Die Entscheidung fiel so schnell wie nur wenige wichtige Beschlüsse in den letzten Jahren. Denn es dauerte nur ein paar Minuten, bis der Amtsausschuss in Itzstedt ohne Gegenstimme einen Amtsdirektor gewählt hatte. Dirk Willhoeft nahm diese Wahl sofort an. Der 56-Jährige wird ab 1. August Chef der Verwaltung mit rund 100 Mitarbeitenden. Er ist damit verantwortlich für sieben Orte: Itzstedt,Kayhude, Nahe, Oering, Seth, Sülfeld und Tangstedt.

Ungefähr 30 Bewerbungen hatte es gegeben, heißt es. Über ein Assessment-Center wurde eine Vorauswahl getroffen. „Anstrengend, aber sehr fair“, so empfand Willhoeft das Verfahren. Und gerichtet an die Politik, sagte er: „Ich möchte mich recht herzlich für ihr Vertrauen bedanken und werde mit allem, was in meiner Kraft steht, versuchen, das Amt mit ihnen, mit der Verwaltung besser zu machen.“

Chef für die Verwaltung: Dirk Willhoeft ist neuer Amtsdirektor in Itzstedt

Bisher war der jeweilige Amtsvorsteher – derzeit noch der scheidende Bürgermeister von Kayhude, Bernhard Dwenger (CDU) – auch die Spitze der Verwaltung, allerdings ehrenamtlich. Der Wille, das zu ändern, einte alle Amtsgemeinden.

Allerdings gab es unterschiedliche Meinungen zum Vorgehen. Unter anderem die Tangstedter CDU wollte auf eine Ausschreibung verzichten, sah in dem bisherigen leitenden Verwaltungsbeamten Torge Sommerkorn einen prädestinierten Kandidaten für den Posten.

Torge Sommerkorn wird im September Direktor im Amt Hohe Elbgeest

Doch eine knappe Mehrheit sprach sich Ende 2022 für eine Ausschreibung aus – Sommerkorn bewarb sich nicht mehr, er wird Itzstedt verlassen. Amtsdirektor wird er trotzdem ab 1. September, allerdings im Amt Hohe Elbgeest (Kreis Herzogtum Lauenburg).

Willhoeft, der für sechs Jahre gewählt wurde, wird im Amt einen gewissen Umbruch managen müssen, denn es gehen mehrere Fachbereichsleitungen, oder diese sind bereits weg. Auf weiteren wichtigen Positionen gibt es also neue Gesichter.

Ein großes Thema: Erweiterung bzw. Neubau des Amtsgebäudes

Ob es ein Vorteil sei, quasi mit einem neuen Team zu starten? „Das kann ich jetzt nicht bewerten. Unabhängig davon ist immer das Team verantwortlich, das zu dem Zeitpunkt am Start ist. Ich gehe davon aus, dass das Amt in der Lage sein wird, seinen Aufgaben nachzugehen.“ Ein großes Thema ist die Erweiterung beziehungsweise der Neubau des Amtsgebäudes – entweder am bestehenden Standort oder in Nahe.

Fachlich ist er hoch qualifiziert. Seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten durchlief er beim Amt Leezen, an der Fachhochschule in Altenholz machte sein Diplom als Verwaltungswirt. Anschließend war er in verschiedenen Funktionen für den Kreis Stormarn tätig – in der Personalabteilung, der Kommunalaufsicht, er leitete den Fachdienst für Verkehrsangelegenheiten.

Derzeit führt er den übergeordneten Fachbereich kommissarisch, unterricht parallel sogar Verwaltungsrecht an der Berufsschule. „Ich kann auf ein breites Verwaltungswissen zurückgreifen“, sagt er.

„Ich kenne die Dörfer, habe auf allen Fußballplätzen selber gespielt“

Hinzu kommt die Verbindung zur Region. „Ich kenne die Dörfer alle, habe auf allen Fußballplätzen selber gespielt mit dem Leezener SC, in Weede, war Jugendtrainer der G-, D- und E-Jugend in Leezen.“ Heute lebt der passionierte Tennisspieler mit seiner Familie in Schwissel. Willhoeft und seine Frau sind seit über 30 Jahren verheiratet, haben zwei erwachsene Söhne.

Seinen Führungsstil beschreibt er als „kooperativ“, was für ihn bedeutet: „Gemeinsam Lösungen erarbeiten, Mitarbeitende fragen, wie sie es machen würden.“ Deren Lösungen seien manchmal „viel pragmatischer und lebensnaher“.

Willhoeft: „Sie haben Erfahrung hier. Warum sollte ich mir anmaßen zu glauben, ich wüsste alles besser? Ich werde hier nicht herkommen und gleich mit Veränderungen um mich hauen. Wir werden uns kennenlernen müssen. Da müssen wir gucken, welche Ziele wir als nächstes in welchen Gemeinden durchführen.“