Henstedt-Ulzburg. Daten von Polizei und Verkehrsaufsicht für 2022 liegen vor: Es gibt deutlich mehr Unfälle – und gefährliche Kreuzungen

Tag für Tag schieben sich Tausende Fahrzeuge durch Henstedt-Ulzburg. Die Gemeinde gilt als besonders betroffen vom Durchgangsverkehr, zu Stoßzeiten staut es sich quasi immer auf der Hamburger Straße als wichtiger Nord-Süd-Achse. Nun haben Verkehrsaufsicht und Polizei die Auswertung aller Unfälle aus dem vergangenen Jahr präsentiert. Und die Statistik ist nicht positiv. Vielmehr hat es im Vergleich zum von der Pandemie stark geprägten 2021 eine Zunahme von 19,2 Prozent und damit von 108 auf 133 gegeben. Und das hat mehrere Gründe.

Grundsätzlich gilt: Von einer Häufung ist immer dann die Rede, wenn es entweder zwei Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden, drei gleichen Typs oder sechs verschiedenen Typs gegeben hat. Und das trifft in Henstedt-Ulzburg auf fünf Bereiche zu.

Verkehr: Unfallschwerpunkte – Wo es in Henstedt-Ulzburg häufig kracht

So hat es an der Kreuzung Bahnbogen/Kirchweg vier Unfälle gegeben, bei denen drei Personen leicht verletzt wurden. Seit 2016 beträgt die Zahl sogar 18. Allerdings: Weder Verwaltung noch Polizei sehen eine Maßnahme, die das hätte verhindern können. Dennoch wird die Situation weiter beobachtet.

Im Blickpunkt steht seit Jahren die Kreuzung Gutenbergstraße/Kirchweg. Da es hier in der Vergangenheit ungewöhnlich oft gekracht hatte, wurde hier ein Verkehrszeichen versetzt, da es Indizien gab, dass bis dahin das Stopp-Schild nicht immer sichtbar war. Und tatsächlich: Es gab 2022 nur noch zwei Unfälle, die auf kreuzende Fahrzeuge beim Einbiegen zurückzuführen waren – 2021 waren es sechs.

Hamburger Straße und Autobahnzubringer sind statistisch auffällig

Anders ist die Entwicklung bei der Hamburger Straße und dort auf der Kreuzung Kisdorf-Feld/Gutenbergstraße/Ulzburger Straße, wo sich der Verkehr verteilt in Richtung der Autobahn, des Gewerbeparks und nach Kisdorf. Hier wurden sechs Unfälle aufgenommen, dabei gab es vier leicht Verletzte.

Etwas weiter zur A7, an der Einmündung Kisdorf-Feld/Rudolf-Diesel-Straße (2022: vier Unfälle), ist folgendes Problem weiterhin sichtbar: Fahrzeuge, die von der Landesstraße links in das Gewerbegebiet abbiegen, missachten die Vorfahrt des entgegenkommenden Verkehrs. Hier werden nun Maßnahmen geprüft.

In Henstedt gilt die Kreuzung der Kisdorfer Straße mit der Bürgermeister-Steenbock-Straße als statistisch auffällig. Die drei Unfälle im vergangenen Jahren hatten indes unterschiedliche Ursachen, heißt es.

Henstedt-Ulzburg: 15 Personen bei Unfällen schwer verletzt

Schwer verletzt wurden 15 Personen. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Teilweise sind Motorradfahrer betroffen, die gestürzt sind – etwa auf der Götzberger Straße, der Kadener Chaussee, der Hamburger Straße oder der Wilstedter Straße. Dann war es einmal ein Radfahrer, der im Amselweg einen Fußgänger erwischte. Oder es wurde eine Frau angefahren, die bei Rot über die Norderstedter Straße lief.

Horrorunfall: Am 10. Februar 2022 verbrannten zwei junge Menschen in ihrem Auto, nachdem sie von der Kisdorfer Straße abgekommen waren.
Horrorunfall: Am 10. Februar 2022 verbrannten zwei junge Menschen in ihrem Auto, nachdem sie von der Kisdorfer Straße abgekommen waren. © Florian Sprenger / Westküsten-News

Und wiederum auf der Wilstedter Straße war ein Radfahrer verkehrswidrig auf dem linken Gehweg, als er mit einem Auto kollidierte. Dazu kommt auch ein Fall auf der Maurepasstraße: Ein Fußgänger wollte diese zwischen zwei entgegenkommenden Fahrzeugen überqueren und wurde angefahren.

Gesondert ausgewertet werden Schulwegunfälle – von diesen gab es acht. Dreimal stießen Schülerinnen oder Schüler mit Fahrrädern zusammen, weitere Unfälle waren in Zusammenhang mit Elektrorollern, einem Auto, das bei Rot über die Ampel fuhr oder einem Fahrzeug, das ein Grundstück verließ. Ein Schüler erlitt mit einem Motorroller einen Wildunfall.

Vekehrsunfälle: 2022 kamen drei Menschen ums Leben

Drei Menschen starben 2022 bei Verkehrsunfällen in Henstedt-Ulzburg. Insbesondere einer ist noch Erinnerung: Am 10. Februar kam ein Opel auf der Kisdorfer Straße in Richtung Henstedt zu Beginn einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Baum und kam erst auf einem Feld zum Stehen. Die beiden Insassen, eine junge Frau und ein junger Mann, verbrannten in dem Auto.

Der zweite Tote ist ein Motorradfahrer. Der Quickborner prallte am 1. April auf dem Kirchweg mit einem entgegenkommenden Radlader zusammen, der nach links abbog. Er verstarb am Unfallort.