Kreis Segeberg. „Inklusion vor Ort“ will Barrieren abbauen und jedem Menschen Teilhabe ermöglichen. Wie das funktionieren soll und man helfen kann.

„Jeder Mensch gehört unabhängig von körperlicher Behinderung oder psychischer Beeinträchtigung, sozialer oder ethnischer Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung oder sonstiger Merkmale ganz selbstverständlich und überall dazu und kann sich unmittelbar und partizipativ einbringen“: Das ist das Projektleitbild, an dem sich die noch neue Initiative „Inklusion vor Ort – Gemeinsam Zukunft gestalten“ in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren orientieren wird.

Im Verwaltungsgebäude an der Rosenstraße in Bad Segeberg wurde das Projekt erstmals öffentlich vorgestellt. „Mir ist es wichtig, Inklusion voranzutreiben, weil es nicht nur eine gesetzliche, sondern auch eine menschliche und gesellschaftliche Pflicht ist“, sagte Jan Peter Schröder, Landrat des Kreises Segeberg. Wenn Barrieren im Kopf abgebaut würden, sei das eine Bereicherung für die Gesellschaft, so Schröder.

Kreis Segeberg: Aktion Mensch unterstützt Inklusionsprojekt mit 500.000 Euro

„Inklusion vor Ort“ hat das Ziel, betroffene Menschen am Abbau von Barrieren zu beteiligen und sie darin zu bestärken, sich für ihre Belange einzusetzen. „Dabei müssen und wollen wir neue Wege gehen und dieser Lernprozess und das Experimentieren wird Freude machen. Erst recht, wenn wir damit Teilhabemöglichkeiten und Chancengleichheit stärken“, sagte Projektkoordinatorin Jessica Steenbock.

„Inklusion vor Ort“: Auf der Veranstaltung nutzte auch Landrat Jan Peter Schröder die Möglichkeit, alltägliche Barrieren mit Hilfe eines Alterssimulationsanzugs selber zu erfahren.
„Inklusion vor Ort“: Auf der Veranstaltung nutzte auch Landrat Jan Peter Schröder die Möglichkeit, alltägliche Barrieren mit Hilfe eines Alterssimulationsanzugs selber zu erfahren. © Kreis Segeberg

Im Mittelpunkt steht der Mensch. Das betonte Gastredner Uwe Blumenreich, Leiter der Förderstrategie bei der Aktion Mensch. „Werte, Haltungen, Gefühle und Beziehungen können von einer Künstlichen Intelligenz nicht ersetzt werden.“ Das Projekt legt seinen Fokus auf zwei Zielgruppen: Zum einen Menschen im Kreis Segeberg, die von Barrieren betroffen und an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eingeschränkt sind. Zum anderen Menschen und Institutionen, die Barrieren abbauen und sich beteiligen wollen.

Inklusion: Ab Juni sollen Workshops stattfinden

Die Inklusionsoffensive ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt und durchläuft verschiedene Phasen. Schon ab Juni sollen Workshops stattfinden. Ziel ist eine allgemeine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Inklusion. In sogenannten Zukunftswerkstätten sollen Räume für Betroffene und Akteure geschaffen werden, um Alltagsbarrieren zu identifizieren und nach Lösungen zu suchen.

Gefördert wird das Vorhaben mit 500.000 Euro für Personal- und Sachkosten von der Aktion Mensch. Eine weitere halbe Million Euro soll beim Land Schleswig-Holstein beantragt werden. Zu den Unterstützern des Projektes gehören der Verein Regenbogen, der Kreis Segeberg (Büro für Chancengleichheit und Vielfalt), der Verein für Jugend- und Kulturarbeit in Segeberg, der Kreissportverband Segeberg (KSV) sowie die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KIS).

Wer das Projekt „Inklusion vor Ort“ unterstützen möchte, kann sich bei Projektkoordination Jessica Steenbock unter 0176/ 41719850 oder per E-Mail an info@gemeinsam-inklusiv.de melden. Weitere Informationen gibt unter www.gemeinsam-inklusiv.de.