Rickling. Das zierliche Tier war am frühen Morgen überfahren worden. Die bange Frage: Ist es die Wölfin aus dem Segeberger Forst?

Zwar ist der Wolf in den freien Natur des Nordens keine Seltenheit mehr – aber das Überleben ist für die Tiere alles andere als leicht. Eine junge Wölfin wurde am Mittwochmorgen Opfer eines Unfalls mit einem Auto. Das zierliche Tier mit einem Gewicht von 30 Kilogramm überlebte den Zusammenstoß nicht und verendete am Rand der Bundesstraße 205 bei Rickling im Kreis Segeberg.

„Der Autofahrer meldete den Zusammenstoß ordnungsgemäß“, sagt Martin Schmidt, Sprecher des Landesamtes für Umwelt in Flintbek, das zuständig ist für das Wolfsmanagement im Land. „Wir wurden von der Polizei Wahlstedt über die Wolfshotline um 7.30 Uhr am Mittwoch informiert.“

Kreis Segeberg: Wölfin verendet am Straßenrand nach Zusammenstoß mit Auto

Ein Mitarbeiter habe sich daraufhin sofort zum Unfallort aufgemacht und inspizierte das tote Tier. Um welche Wölfin es sich genau handelt, konnte er allerdings durch bloßen Augenschein nicht sagen. „Wir bekommen die Wölfe ja in der Regel erst in diesen Situationen so nah zu sehen. Deswegen ist es schwierig, sich Charakteristika einzelner Tiere zu merken und sie wiederzuerkennen.“

So bleibt die bange Frage nun noch offen, ob es sich bei der verendeten Wölfin um jenes Tier handelt, das zusammen mit einem Wolf im Segeberger Forst ein Pärchen gebildet hat – und von dem sich das Wolfsmanagement auf Sicht Nachwuchs in diesem Jahr erhofft hatte. Mit behördlichem Namen heißt der Rüde GW2441m und die Fähe GW2834f.

Kreis Segeberg: Segeberger Wölfin überlebte im Januar einen Autounfall

Wenn es so ist, dann wäre es nicht das erste gefährliche Treffen der Wölfin GW2834f mit einem Auto an jener Bundesstraße. Die Wolfsdame wurde auf der Bundesstraße schon am 3. Januar zwischen Wahlstedt und Rickling angefahren. Identifiziert wurde sie über Haare, die am Auto klebten. Doch damals kam schnell Entwarnung: Die Fähe wurde gemeinsam mit ihrem Partner von einer Wildtierkamera fotografiert. Sie hatte den Unfall offenbar gut überstanden.

Der Kadaver der Wölfin landete am Mittwoch zunächst in der Kühlung und wurde am Donnerstag zur Untersuchung zum Leibnitz Institut für Zoo- und Wildtierkunde (IZW) nach Berlin gebracht. In Berlin machen Experten nun eine genetische Untersuchung des Tieres. „Das kann bis zu drei Wochen dauern“, sagt Schmidt. Erst wird Gewissheit herrschen, ob der Wolf im Segeberger Forst künftig allein weiterleben muss. Martin Schmidt: „Es streift aber auch im Raum Plön eine Wölfin umher – vielleicht handelt es sich auch um dieses Tier.“