Rickling. Tier lief auf Bundesstraße 205. Identifiziert wurde sie über Haare, die am Auto klebten. Hat sie den Unfall überlebt?

Im Segeberger Forst lebt seit geraumer Zeit ein Wolfspärchen – offiziell heißt der Rüde GW2441m und die Fähe GW2834f. Letztere bekam es nun mit dem vielleicht ärgsten Feind in der offenen Wildbahn zu tun: einem Auto. Die Wolfsdame scheint auf der Bundesstraße angefahren worden zu sein.

Schon am 3. Januar wurde der Unfall dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium gemeldet, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilt. Die Wölfin muss sich gegen 10 Uhr auf der Bundesstraße 205 zwischen Wahlstedt und Rickling aufgehalten haben und wurde dabei von einem Autofahrer erwischt.

Tiere: Wölfin aus dem Segeberger Forst wurde angefahren

Durch die Polizei sowie eine hinzugerufene Wolfspürhundeführerin des Wolfsmanagements wurde der nähere Umkreis um die Unfallstelle abgesucht, ohne das angefahrene Tier zu finden. Allerdings zeigte der Wolfsspürhund im Bereich der Unfallstelle Wolfsgeruch an.

Am Unfallfahrzeug aufgefundene Haare wurden dem nationalen Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Wolf und Luchs weiteren Untersuchung zugeleitet. Dabei konnte zunächst geklärt werden, dass es sich bei dem verunfallten Tier tatsächlich um einen Wolf handelte.

Genetische Untersuchungen dauerten lange und waren aufwendig

Die wesentlich aufwendigeren Untersuchungen zur Individualisierung der genetischen Proben erbrachten nun, dass es sich bei dem verunfallten Wolf tatsächlich um die Fähe GW2834f aus dem Segeberger Forst gehandelt hat.

Die Sorge war, wie schwer die Verletzungen waren, die das Tier davon getragen hatte. Doch da gibt es gute Nachrichten: Eine Auswertung aktueller Wildkamerafotos aus dem Territorium des Wolfspaares deuten laut Ministerium darauf hin, dass die Fähe den Unfall überlebt hat und weiterhin zusammen mit dem Rüden GW2441m unterwegs ist.

Laut der Erkenntnisse des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements deutet nichts auf eine schwere Verletzung des Tieres hin. Außerdem hätten mehrere vergleichbare Fälle aus Deutschland gezeigt, dass Wölfe selbst schwere Unfälle und dabei erlittene Verletzungen selbstständig überstehen können.