Henstedt-Ulzburg. Abriss der ersten Gebäude beginnt. Was bisher über das Großprojekt bekannt ist – und was Politik und Gemeinde erwarten.

Auf dem Rhen in Henstedt-Ulzburg sorgt ein Neubauprojekt für Unruhe in der Nachbarschaft. Betroffen ist die Straße Am Heidberg: Hier hat in diesen Tagen der Abriss zweier leerstehender Mehrfamilienhäuser – die Hausnummern Hamburger Straße 211 bis 217 – begonnen. Doch auf lange Sicht ist noch einiges mehr vorgesehen – eine Anlage mit elf Häusern und 120 Wohnungen, die allerdings in mehreren Abschnitten realisiert werden sollen.

Mehrfach hat sich der Planungs- und Bauausschuss bereits hiermit befasst. Die Fraktionen begrüßen das Projekt grundsätzlich, allerdings mit der Maßgabe, dass die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner stets berücksichtigt werden müssten.

Am Heidberg in Henstedt-Ulzburg: Investor plant elf neue Wohnhäuser

Denn die sechs Häuser Am Heidberg 26 bis 36 stehen nicht leer. Als es im November Neuigkeiten zur Vorhaben gab und das Bauleitverfahren initiiert wurde, besagten die Entwurfsskizzen, dass auch diese Gebäude ersetzt werden sollen. Die Rede war von „drei Bauabschnitten mit jeweils circa 40 Wohneinheiten und separaten Tiefgaragen“. Die Häuser könnten zwei bis vier Geschosse haben. Alle Zufahrten würden von Am Heidberg abzweigen.

Der Zeitplan für das Quartier „Am Heidberg“ in Henstedt-Ulzburg ist derzeit unklar – eine leerstehende Gewerbeimmobilie wird sogar noch als Mietobjekt angeboten.
Der Zeitplan für das Quartier „Am Heidberg“ in Henstedt-Ulzburg ist derzeit unklar – eine leerstehende Gewerbeimmobilie wird sogar noch als Mietobjekt angeboten. © Christopher Mey

Nach Auskunft der Verwaltung habe der Investor – es soll sich um eine Gesellschaft aus Hameln handeln – gesagt, dass eine Sanierung der über 50 Jahre alten Gebäude nicht wirtschaftlich erscheine, die Nebenkosten für die Heizwärme hoch seien. Und dass eben auch ein Neubau für die 36 vermieteten Wohnungen angestrebt werde.

Gemeinde hat den Bebauungsplan „großzügig“ angelegt

„Aus dem Grund wurde die Abgrenzung des Bebauungsplans von uns als Ortsplanung großzügig gewählt, um diesem zukünftigen Anpassungsbedarf gerecht zu werden und gleichzeitig das schon heute einheitliche städtebauliche Gesamtbild auch zukünftig beizubehalten“, sagt Bianca Lwila, Sachgebietsleiterin für Ortsplanung und Gemeindeentwicklung.

In einem städtebaulichen Vertrag soll festgelegt werden, dass 30 Prozent der neuen Wohnungen gefördert sind. „Die Gemeinde empfiehlt der Bauherrin, die Mieter regelmäßig über den Planungsverlauf zu informieren. Es wird zudem erwartet, dass allen aktuellen Mietern in den Neubauten ein Mietangebot gemacht wird“, heißt es. In welchem Zeitraum all das stattfinden soll, ist aber unklar – eine vakante Gewerbeimmobilie steht sogar noch Vermietung.

Henstedt-Ulzburg: Abriss sorgt für Unruhe in der Nachbarschaft

Vor wenigen Tagen meldete sich eine Anwohnerin im Ausschuss: Sie fragte, ob der Abriss genehmigt sei, was mit Schadstoffbelastungen sei und generell mit der Verkehrssicherheit in der engen 30er-Zone angesichts der Baufahrzeuge.

Im Rathaus weiß man über die Arbeiten Bescheid. Und es gebe „keine Anhaltspunkte, dass sich gefährliche Dinge im Erdreich befinden“, so Bauamtsleiter Volker Duda. Beim Thema Asbest verwies er auf die Stichproben, die von Deponien vorgenommen würden. Noch vor den Sommerferien soll nach jetzigem Stand der Investor die Pläne im Detail öffentlich vorstellen, ein genaues Datum gibt es aber noch nicht.