Tangstedt. Amphibien erwachen aus der Winterstarre und wandern in ihre Laichgewässer. Ohne Hilfe würden dabei Hunderte den Tod finden.

Anfang März, wenn die Temperaturen nachts konstant bei etwa 5 Grad Celsius liegen, erwachen die Kröten, Frösche und Molche im Tangstedter Forst aus ihrer Winterstarre, graben sich aus dem Waldboden und machen sich auf zu den Laichgewässern in den nahen Kiesgruben. Doch auf dem vielbefahrenen Glashütter Weg zwischen Wald und Kiesgrube finden leider viele der Tiere auf ihrer Wanderung den Tod unter Autoreifen. Ein wahres Kröten-Massaker.

Gegen dieses alljährliche Schreckensszenario stemmen sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer des Naturschutzbundes aus Norderstedt (Nabu). Unter der Leitung von Anke Bruhn sagen sie dem Amphibientod den Kampf an. Um die Quote der überfahrenen Kröten, Frösche und Molche zu minimieren und die Artenvielfalt zu fördern, bauen sie einen Krötenleitzaun entlang des Radweges auf dem Glashütter Weg.

Naturschutz: Nabu Norderstedt sucht freiwillige Helfer

Die Helferinnen und Helfer des Naturschutzbund aus Norderstedt stellen jedes Jahr Fangzäune am Glashütter Weg auf. Kröten, Frösche, Molche werden in Eimern über Nacht gesammelt. Initiatorin der Aktion ist Anke Bruhn aus Norderstedt.
Die Helferinnen und Helfer des Naturschutzbund aus Norderstedt stellen jedes Jahr Fangzäune am Glashütter Weg auf. Kröten, Frösche, Molche werden in Eimern über Nacht gesammelt. Initiatorin der Aktion ist Anke Bruhn aus Norderstedt. © HA | Christopher Mey

Die Amphibien sammeln sich am 300 bis 400 Meter langen Zaun. Beim Versuch, ihn seitlich zu umgehen, fallen die Tiere in Eimer, die alle fünf bis zehn Meter am Zaun eingegraben werden, plan mit dem umgebenden Erdboden.

Die nötige und zeitaufwendige Kontrolle der Eimer übernehmen die Helferinnen und Helfer des Nabu über vier Wochen und so lange die Krötenwanderung dauert. Jeden Morgen werden die Tiere aus den Eimern gefischt und nach Art, Anzahl und Geschlecht bestimmt.

Wer helfen will, kommt am 4. März zum Parkplatz Tangstedter Forst

In den Eimern werden sie dann sicher über die Straße getragen und in den Teichen der ehemaligen Kiesgrube am Harksheider Weg zum Laichen in die Freiheit entlassen. So rettet der Nabu Norderstedt jährlich bis zu 5000 Amphibien.

Selbstredend werden für diese wichtige Aufgabe jedes Jahr so viele Unterstützerinnen und Unterstützer wie möglich gesucht. Naturfreunde in Norderstedt, Tangstedt oder Wilstedt, die beim Aufbau des Zaunes und der Rettung der Amphibien helfen wollen, sollten sich für den Sonnabend, 4. März, nichts anderes vornehmen.

Von 9 Uhr an geht die Arbeit am Glashütter Weg los, Treffpunkt ist der Parkplatz Tangstedter Forst, direkt an der Einmündung des Harksheider Weges. Gerne dürfen sich Freiwillige auch für die Artbestimmung, Zählung und Auswilderung in den folgenden Tagen und Wochen melden.

Wer Fragen hat oder sich anmelden möchte, kann sich bei Anke Bruhn (040/32 59 08 15 oder 0179 473 10 89) oder bei Horst Bollmann (040/523 34 31) melden.