Kreis Segeberg. Naturschützerinnen und Naturschützer sind zurzeit in der ehemaligen Kiesgrube Damsdorf aktiv. Was sie dort genau machen.

Die Zauneidechsen und die mit ihnen weitläufig verwandten Amphibien Knoblauchkröte und Kammmolch lieben den Mix aus sandigen Stellen, kleinen Büschen und ein paar kleinen Teichen. Diese sind am besten noch eingekuschelt von Steinhaufen am Ufer zum Sonnen im Sommer und Ruhen im Winter. Wächst ihre Wohlfühloase immer weiter zu, ist ihr Rückzugsort bedroht und mit ihm ihr Überleben.

Die Vielfaltschützerinnen und -schützer der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein sorgen in diesen Tagen für eine aufwendige „Renovierung“ des Zauneidechsen-Zuhauses in der ehemaligen Kiesgrube Damsdorf nordöstlich von Trappenkamp.

Kreis Segeberg: Die Knoblauchkröte soll sich bei uns wieder wohlfühlen

Mit großem Gerät befreien sie auf etwa 20 Hektar die lichtliebenden Sandtrockenrasen am Grund der in etwa 22 Meter tiefen Kiesgrube von Birken und Pappeln und hübschen die Teiche und Tümpel auf. Dabei gehen sie maßgeschneidert vor und entnehmen nur ausgesuchte Bäume.

„Die für die Wildbienen so wichtigen Sal-Weiden bleiben selbstverständlich stehen, denn: Sie decken den Tisch im Frühjahr, wenn die Bienen hungrig aus ihrer Winterruhe aufwachen“, erklärt Dr. Christian Dolnik, Projektleiter und Maßnahmen-Manager der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.

Auch Wildbienen profitieren von den Gehölz-Arbeiten

Die Maßnahme stellt vor allem sicher, dass die Sonne liebenden Sandtrockenrasen und Magerrasen – beide gesetzlich geschützte Lebensräume – im Stiftungsland der Kiesgrube Damsdorf erhalten bleiben. Aber auch blütenreiche Kräuter wie Arznei-Thymian, Mausohr-Habichtskraut, Natternkopf sowie Sandlaufkäfer, Wildbienen und viele andere Insekten und die Zauneidechsen profitieren von den Gehölz-Arbeiten.

Im Süden des triangelförmigen Geländes gibt es einen der landesweit bedeutendsten Bestände der leuchtend-lila-blühenden Wiesen-Glockenblume – auch ihr Fortbestand und ihre Ausbreitung wird damit gewährleistet.

Kreis Segeberg: Die Knoblauchkröte soll sich bei uns wieder wohlfühlen

In einem zweiten Schritt werden dann im Spätsommer dieses Jahres die Teiche und Tümpel für Knoblauchkröte, Kammmolch und weitere Amphibien aufgehübscht. So kann die Familienplanung der bedrohten Amphibien starten – sie brauchen die sonnen-beschienenen Teiche als Laichgewässer.