Henstedt-Ulzburg. Betagte Rollstuhlfahrerin aus Hanau machte es vor: Nun sind Lego-Bauer aufgerufen, in der Großgemeinde aktiv zu werden.

Lego-Bauer aufgepasst! Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg sucht dringend Legosteine und Freiwillige für den Bau von Lego-Rampen. Die Rampen sollen für Geschäfte mit Stufen vor dem Eingang gebaut werden, um Menschen mit Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren den Zugang zu erleichtern.

Die Idee zu der Aktion hatten die beiden Beauftragten für Menschen mit Behinderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer. Ihr Vorbild ist die „Lego-Oma“ Rita Ebel aus Hanau, die mit ihrem Team bereits 92 Rampen für Geschäfte gebaut haben.

Henstedt-Ulzburg: „Lego-Oma“ setzt Trend: Bunte Rampen für Barrierefreiheit

"Lego-Oma" Rita Ebel aus Hanau sitzt seit 1996 selbst im Rollstuhl und freut sich, wenn sie ihren Ladenbummel barrierefrei absolvieren kann Seit 2019 fertigt Rita Ebel in ihrer Küche aus bunten Legosteinen Einfahrhilfen für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen. © epd | Christian Schmidt

Mittlerweile steht eine große Kiste in der Gemeindeverwaltung voll mit Legosteinen. Das reicht aber noch nicht für den Bau einer Rampe aus. Daher bitten Britta Brünn und Uta Herrnring-Vollmer um weitere Spenden. Wer also Legosteine, auch Duplosteine und /oder Platten hat, kann diese in der in der Gemeindeverwaltung abgeben.

Mit den gespendeten Steinen möchte die Gruppe „Einfach mal machen“ vom Verein BürgerAktiv eine Musterrampe bauen! Sobald erste Erfahrungen gesammelt wurden, soll eine neue Gruppe aufgebaut werden.

Wer Lust hat, Legorampen zu designen und zu bauen, kann sich beim Verein Bürgeraktiv über die E-Mail info@buergeraktiv.com melden.

Henstedt-Ulzburg will ein Barriere-Kataster erstellen

Die Aktion findet im Rahmen des Projekts MoBaKa (Mobilitäts- und Barriere-Kataster) statt. Dabei soll in Henstedt-Ulzburg ermittelt werden, wie es mit der Barrierefreiheit aussieht, damit Verbesserungen vorgenommen werden können. Verschiedene Orte wie das Rathaus, Einkaufsläden, Toiletten und einige Ärzte sind bereits erfasst worden.

Sie sind grün, gelb oder rot gekennzeichnet. Rot bedeutet, dass der Ort für Gehbeeinträchtigte und Rollstuhlfahrer nicht aufgesucht werden kann. Bei Gelb ist der Zugang beziehungsweise die Barrierefreiheit eingeschränkt und Grün bedeutet barrierefrei.

Nach dem Vorbild der Lego-Oma: Mit Lego-Steinen Rampen vor Geschäfte bauen

Es gibt aber noch viele graue Orte, die nicht bewertet wurden. Hier bitten die beiden Beauftragten für Menschen mit Behinderung um Unterstützung, damit Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen oder im Rollstuhl erkennen können, wo sie ungehindert hineinkommen.

In einem nächsten Schritt sollen auch weitere Barrieren für Menschen, die hör- oder sehbehindert sind, eingebunden werden.