Kaltenkirchen. An der Krückau darf man nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Eine Kontrolle zeigte, dass manche dreimal so schnell fuhren.

Spielstraßen – hier ist der kleine Junge auf dem Bobby-Car gleichberechtigt mit allen anderen Verkehrsteilnehmern. Entsprechend darf nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden – also zwischen 4 und 10 km/h. Doch in vielen Spielstraßen halten sich die großen Autofahrerinnen und Autofahrer nicht an die Regeln. Wie eine Kontrolle der Polizei in der Spielstraße An der Krückau in Kaltenkirchen zeigte.

Einsatzkräfte des Polizeireviers Kaltenkirchen hatten am Dienstag eine Anlage zur Geschwindigkeitsmessung an der Straße aufgebaut und den Verkehr kontrolliert. Innerhalb von knapp drei Stunden erwischten die Beamten acht Raser.

Polizei Schleswig-Holstein: Beamte auf Raser-Jagd in Kaltenkirchener Spielstraße

Die Spielstraße An der Krückau führt durch ein Wohngebiet mit Reihen-, Doppel- und Einzelhäusern in Kaltenkirchen.
Die Spielstraße An der Krückau führt durch ein Wohngebiet mit Reihen-, Doppel- und Einzelhäusern in Kaltenkirchen. © Google Earth

Wobei man den Titel Raser hier relativieren muss: Denn an der Krückau waren die Fahrerinnen und Fahrer zwar doppelt, drei- oder vierfach zu schnell unterwegs als erlaubt. Aber eben doch nur mit Geschwindigkeiten zwischen 16 und 28 km/h.

Doch auch diese vermeintlich niedrigen Geschwindigkeiten können in einer Spielstraße verheerende Folgen haben. Denn Kinder sind es hier gewohnt, auf der Straße spontan herumtollen zu können. Bei 20 oder 30 km/h verlängern sich die Reaktionszeiten der Fahrer deutlich.

Positiv: Die meisten von der Polizei kontrollierten Autos hielten sich an Regeln

Nicht verschweigen darf man aber bei der Kontrolle die positiven Ergebnisse. Denn die Beamten maßen in den drei Stunden die Geschwindigkeiten von 28 Fahrzeugen. Die große Mehrheit der Fahrerinnen und Fahrer hielt sich also an die Vorgabe Schrittgeschwindigkeit. Die „Raser“ müssen nun mit Verwarnungs- oder Bußgeldern zwischen 30 und 70 Euro rechnen.

„Da Geschwindigkeit nach wie vor eine der Hauptunfallursachen ist, wird das Polizeirevier Kaltenkirchen auch weiterhin einen Schwerpunkt auf die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit legen und weitere Kontrollen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Stadtgebiet durchführen“, teilte die Polizei mit. Bei den Anwohnerinnen und Anwohnern an der Spielstraße an der Krückau soll die Kontrolle auf hohen Zuspruch gestoßen sein.