Norderstedt. Corona ist fast vergessen, im Arriba herrscht wieder Badespaß pur – doch der Andrang hat eine lästige Kehrseite.

Im Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt ist nach der schweren Corona-Phase wieder Hochbetrieb angesagt: Tausende aus der Metropolregion kommen in das Spaßbad, es wird wieder „getobt, gelacht, geplanscht, gerutscht und tolle Stunden mit der Familie verbracht“, wie es in der Selbstbeschreibung des Bades heißt.

Doch bis man all das tun kann, dauert es mitunter recht lange. Denn mit der Normalität im beliebten Bad sind auch wieder die für die Badegäste leidigen Wartezeiten vor der Kasse zurück. Und die scheinen derzeit besonders ausgeprägt zu sein.

Arriba Norderstedt: Eine Stunde Wartezeit – im Erlebnisbad herrscht Hochbetrieb

„Schlechtes Wetter am Wochenende ist für uns ja eher eine gute Nachricht“, sagt Oliver Weiß, Sprecher der Stadtwerke Norderstedt, zu denen der Bäderbetrieb organisatorisch gehört. Und damit dient der Norden in diesen Tagen reichlich.

Am letzten Sonntag zum Beispiel gegen Mittag, Schietwedder. Regnerisch, windig, kühl. Da wärmt einen die Vorstellung, im Arriba im warmen Wasser zu paddeln und quasi einen Indoor-Sommertag zu verbringen. Die Idee hatten offenbar so einige.

In der stattlichen Schlange vor der Arriba-Kasse wird man dann ganz schnell aus seinen Sommerträumen in die nasskalte Realität gerissen. Das sorgt nicht gerade für gute Laune bei den vielen Familien vor der Tür. Ein Familienvater mit seinen Kindern berichtet: „Wir waren etwa um 12.30 Uhr da. Es regnete. Und exakt um 13.30 Uhr waren wir erst im Bad.“

Badegäste warten geduldig – selbst im kühlen Januar-Regen

Zwar habe es kein großes Gemecker in der Schlange gegeben und die Leute seien trotz des Regens entspannt gewesen. „Ärgerlich aber war, dass es keine Informationen gab. Auf dem Info-Laufband liefen noch die Öffnungszeiten zum Jahreswechsel – und es waren nur zwei Kassen besetzt, die dritte rechts für den Saunabereich war nicht geöffnet.“

Doch der Grund für die Warteschlange war nicht die geschlossene dritte Kasse oder Personalmangel im Kassenbereich. Sondern – wie an vielen Wochenende – der große Andrang. „Wenn alle Garderobenschränke in den Umkleiden besetzt sind, dann lassen wir keine neuen Badegäste ins Arriba“, sagt Sprecher Oliver Weiß. „Das geht schon aus hygienischen Gründen nicht. Außerdem wollen wir ja auch, dass sich die Gäste im Erlebnisbad wohl fühlen.“ Erst wenn also jemand einen Schrank frei macht und das Bad verlässt, kann ein neuer Badegast nachrücken.

Arriba Norderstedt: Nur wenn eine rausgeht, darf ein neuer Badegast rein

„Wir haben knapp 1200 Schränke. Davon ausgehend, dass ein Verhältnis Gast zu Schrank 1:1 ist, da aber Familien mit Klein-Kindern für diese keinen extra Schrank benötigen und sich an Spitzentagen bis zu 3500 Gäste pro Tag im Bad aufhalten, verdeutlicht, dass die Dimensionierung passt, es an Tagesspitzen aber zu Wartezeiten kommen kann“, sagt Oliver Weiß.

Dass die Wartezeiten lästig sind, dafür hat man im Arriba Verständnis. Pläne, Tickets mit festen Zeitfenstern einzuführen, um so die Wartezeiten zu minimieren, gibt es im Arriba aber nicht. „Das wäre ein großer Eingriff in unser Kassensystem. Außerdem wollen wir ja auch, dass sich die Leute spontan für einen Besuch im Erlebnisbad entscheiden und einfach vorbeikommen können“, sagt Weiß.