Norderstedt. Die Anlage unter dem Einkaufszentrum ist marode. Jetzt soll der Zustand genau untersucht werden. Alle Infos.

Schlechte Nachrichten für Pendlerinnen und Pendler, Kundinnen und Kunden und Angestellte: Ab Dienstag, 1. November, bis voraussichtlich Freitag, 9. Dezember, wird die P+R-Tiefgarage unter dem ZOB am Herold-Center in Garstedt geschlossen.

Zu diesem Schritt hat sich die Stadt Norderstedt entschlossen, damit die teilweise marode Anlage untersucht und gesichert werden kann. „Um ein Sanierungskonzept beziehungsweise eine Instandsetzungsstrategie zu erarbeiten, sind weitere Zustandsuntersuchungen an tragenden Bauteilen notwendig“, heißt es in einer Mitteilung.

Es ist auch die Rede von „Sicherungsmaßnahmen an jenen Stellen, an denen bereits Schäden am sogenannten Tragwerk festgestellt worden sind“. Laut Stadt soll in den Wochen der Sperrung eine „fundierte Bewertung des Ist-Zustandes“ erfolgen. Diese sei die Grundlage für weitere Planungen. „Abschließende Ergebnisse sollen bis Februar 2023 vorliegen.“

Norderstedt: Stadt sperrt Ekel-Tiefgarage am Herold-Center über Wochen

Fast 400 Stellplätze gibt es hier im Untergeschoss. Werktags sind diese in der Regel belegt, hier werden anders als in Norderstedt-Mitte bislang keine Gebühren fällig. Denn der Zustand des Bauwerks ist seit Jahren schlecht, hinzu kommen Müll, Unrat, Taubenkot und Obdachlose, die hier Quartiere aufschlagen.

Das Amt für Gebäudewirtschaft hatte kürzlich in einer Schätzung von Sanierungskosten in Höhe von über 94 Millionen Euro gesprochen. Die Politik war erstaunt.

Unklar ist, ob die Stadt in alleiniger Verantwortung ist für die Sanierung – denn die Zufahrt erfolgt über das Gebäude des Herold-Centers. In einer Sitzung hatte die Verwaltung gegenüber den Fraktionen angedeutet, dass die Statik möglicherweise vor vielen Jahren unzureichend berechnet worden sei, als das Herold-Center gebaut wurde. Also vor Jahrzehnten.

Die Stadt hatte daraufhin betont, erst dann genauere Aussagen zum Zustand, zu den Kosten und zum Zeitplan treffen zu können, wenn belastbare Untersuchungsergebnisse vorliegen. Diese sollen nun noch vor dem für das Herold-Center so wichtigen Weihnachtsgeschäft erarbeitet werden.

Für den Zeitraum der Sperrung wird damit lediglich das Parkhaus zur Verfügung stellen – dieses ist allerdings kostenpflichtig. Gleiches gilt für das Parkdeck am früheren Karstadt-Gebäude.