Oering. „Music of Scotland“: Warum die einzigartige Veranstaltung nach 30 Jahren in Itzstedt nun in Oering eine neue Heimat suchte.

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie-Zwangspause wird es wieder „Music from Scotland“ geben, die in Schleswig-Holstein einzigartige Musikveranstaltung. Mehr als 50 Pfeifer und Trommler spielen bei diesem Dudelsack-Abend. Der Termin steht: Sonnabend, 8. Oktober. Allerdings nicht am angestammten Ort.

Mehr als 30 Jahre lang war Juhls Gasthof in Itzstedt der Mittelpunkt der Dudelsack-Szene. Nun zieht der Tross ins Mehrgenerationenhaus nach Oering weiter. Damit wird eine Tradition gebrochen, die seit Mitte der 1980er Jahre existiert.

Veranstaltung: Gänsehaut garantiert beim großen Dudelsack-Abend in Oering

Schon lange platze Juhls Gasthof als Veranstaltungsort aus allen Nähten. Hier feierten bis zu 200 Besucher ausgelassen Deutschlands älteste Dudelsack-Konzertreihe. Die Traditionskneipe war gleichermaßen bei Musikern und Besuchern beliebt.

Doch dann war die Kneipe mit Saal dicht, es folgte ein Umbau, es kam ein neuer Pächter – der den Saal zwischenzeitlich aus Personalmangel wieder schließen musste. Parallel lief es auch in der Kooperation mit der Schule in Nahe nicht mehr rund. Einen Tag vor dem großen Auftritt kamen hier die Piper und Drummer immer zum gemeinsamen Üben, zum Essen und Plaudern zusammen. Das ist ebenso vorbei, wie das Sammeln von Spendengeldern für den Schulverein, statt Eintritt zu nehmen.

Im Mehrgenerationenhaus in Oering ist mehr Platz für die Dudelsäcke

„Die Gesamtsituation war der Anlass, zu überlegen, was alternativ möglich ist. Wir wollten unbedingt wieder spielen nach so langer Pandemiepause“, sagt Frank Holle von den Hamburg Caledonien Pipes and Drums, der Hausband der Veranstaltung. „Wir machen nur die Musik, alles andere müssen andere organisieren, wie Quartierfamilien für die Musiker finden und das Drumherum.“

Die Lösung liegt nur etwa zwei Kilometer von Itzstedt entfernt, in Oering. „Wir haben mit dem Mehrgenerationenhaus der Gemeinde einen tollen neuen Veranstaltungsort im bisherigen Einzugsgebiet gefunden und der Förderverein ist sofort dabei gewesen. “

Bis zu 400 Zuschauerinnen und Zuschauer passen in den Saal

Frank Holle frohlockt, denn aus der Not ist offenbar etwas für Musiker und Publikum gleichermaßen Vorteilhaftes geworden: „Selbst unter scharfen Coronabedingungen und Abstand passen hier 200 Leute rein. Und unter normalen Bedingungen sogar 400.“

Ein weiterer Pluspunkt sei es, dass die Musiker mit ihren empfindlichen Instrumenten nicht zwischen Schule, wo geprobt und gegessen wurde, und Veranstaltungsort pendeln müssen. Holle: „Jetzt haben wir alles unter einem Dach, das ist super.“

Veranstaltung: 50 Dudelsack-Spieler beim ersten Auftritt in Oering dabei

Veranstalter ist nun der Förderverein der Gemeinde Oering – aber es wird ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern geben. Im Publikum und im Kilt. Beispielsweise mit der 33- jährigen Anna Kummerlöw. Die Tochter von Festival-Mitinitiator Hans-Joachim Kummerlöw (er starb 2014) hat sich bereits 2018 in Schottland an die Weltspitze der Sackpfeifer gespielt – als einzige Frau unter den Teilnehmern – und feierte auch in diesem Jahr große musikalische Erfolge bei den Highlandern auf der Insel.

Beim ersten Dudelsack-Abend in Oering am Sonnabend, 8. Oktober, im Mehrgenerationenhaus Oering am Behnhof 1, werden 50 Musiker aus der Dudelsack-Szene dabei sein. Die „Hamburg Caledonian Pipes Drums“ als Hausband, aber auch die „Three Lilies“ aus Wiesbaden, die „Heathland Pipes Drums“, die „Moorland Pipes Drums“, die „Watten-Pipeband“ Hattstedt sowie die Einzelkünstler Hagen Becker und Anna Kummerlöw.

Dudelsack-Abend in Oering, Sa, 8.10., 19.00, Mehrgenerationenhaus Oering, Behnhof 1, Eintritt frei, Spende für den Förderverein erwünscht, Platzreservierung unter