Kaltenkirchen. Nachfrage der Betriebe ist hoch, die Zahl der Flächen nicht: Wo sich Firmen im Raum Kaltenkirchen noch ansiedeln können.

Philipp Hampe hat es gerade noch geschafft, eine freie Fläche zu kaufen. Auch seine Nachbarn von den Firmen Zenk Systempartner und Astoria Massivhaus freuen sich, im Kaltenkirchener Gewerbegebiet an der Grashofstraße ein Grundstück gefunden zu haben, das sie mit einem neuen Firmensitz bebauen können.

Diese Betriebe sind vorerst die letzten, die sich in der Stadt neu ansiedeln können. Alle Grundstücke sind verkauft, Kaltenkirchen hat keine freien Gewerbeflächen mehr.

Immobilien: Ausverkauft! Keine freien Gewerbeflächen in Kaltenkirchen

Dabei gilt gerade Kaltenkirchen bei vielen Unternehmen als sehr beliebt. Der Quadratmeterpreis von 70 Euro hat Hampe überzeugt, mit seiner Firma für Verladetechnik in das Gewerbegebiet im Süden der Stadt zu ziehen. „Es war nichts Besseres zu bekommen“, sagt sein Kollege Klaus Zenk von Zenk Systempartner. Nachbar und Bauunternehmer Ruby Schreyer lobt die Lage Kaltenkirchens an der Autobahn und die Lebensqualität in der Stadt mit ihren attraktiven Wohngebieten.

Die drei Unternehmer kommen aus der Region. Hampe legt seine beiden Standorte in Hamburg und Norderstedt in Kaltenkirchen zusammen. Genauso geht Klaus Zenk vor, der noch in Henstedt-Ulzburg und Kisdorf arbeitet. Schreyer kommt aus Norderstedt.

Unternehmer loben die gute Lage und Verkehrsanbindung der Stadt

Dass Kaltenkirchens Wirtschaftsförderin Sabine Ohlrich keine Flächen mehr verkaufen kann, war absehbar. Jedes neue Gewerbegebiet, das die Stadt eröffnete, war blitzschnell ausverkauft. Jetzt bleibt ihr nur, auf die anderen Kommunen im Verbund Nordgate zu verweisen, zu dem sich Städte und Gemeinden zwischen Neumünster und Norderstedt zusammengeschlossen haben. Außerdem achtet die Wirtschaftsförderin auf Firmen, die ihre Flächen wieder verlassen.

„Es besteht weiter eine hohe Nachfrage“, sagt Bürgermeister Hanno Krause. „Aber jetzt haben wir keine freien Flächen mehr.“ Er hält die Strategie, Gebiete für unterschiedliche Branchen auszuweisen, für einen Erfolg. So habe die Stadt rund um die Grashofstraße vorrangig Flächen zwischen 1000 bis 3000 Quadratmeter angeboten und damit Handwerksbetriebe angesprochen.

Genau heißt das Gebiet „Westlich der Grashofstraße“. 20 Firmen haben dort Kaufverträge abgeschlossen, darunter Hampe, Zenk und Schreyer. Weitere fünf mit einer Fläche von 9300 Quadratmetern – und damit die letzten – sind reserviert.

Immobilien: Bürgermeister hofft auf ein neues Gelände in Kisdorf

Ziel der Stadt sei es stets gewesen, Arbeitsplätze zu schaffen und Gewerbesteuern einzunehmen, die eine tragende Stütze im städtischen Haushalt bilden, sagte Krause. Das Konzept sei bislang aufgegangen. Trotz Corona und Ukraine-Krieg sei weiter investiert worden. Selbst wenn Kaltenkirchen Investoren künftig öfter an die Nachbargemeinden verweisen muss, profitiere die Stadt von den Ansiedlungen. „Dort entstehen auch Arbeitsplätze für Kaltenkirchener“, sagte der Bürgermeister.

Die Hoffnung, irgendwann doch noch zehn weitere Hektar Gewerbeflächen schaffen zu können, hat der Bürgermeister noch nicht aufgegeben. Zwar sind die Verhandlungen über eine Fläche in Kisdorf gescheitert, an der Kaltenkirchen interessiert war. Doch Krause schließt nicht aus, dass es doch noch zu einer Einigung kommt. Das Areal liegt im Südosten der Stadt und gehört zum Hof Schümann.