Norderstedt. Erst Otto, nun Frank Zander: Drei Norderstedter Jungs begeistern Prominente mit Online-Galerie. Nur Udo Lindenberg fehlt.

Udo Lindenberg, Hamburgs neuer Ehrenbürger, malt Likorelle-Bilder. Otto Waalkes die Ottifanten. Und Frank Zander hat die Fischologie erfunden. Der Sänger („Hier kommt Kurt“) ist nicht nur im besten Sinne ein Entertainer, er ist auch studierter Gebrauchsgrafiker und zeichnet mit Vorliebe – Fische. Eines dieser glitschig-glitzernden Wasserwesen zappelt demnächst im Norderstedter Netz.

Genauer gesagt im großen Inter-Netz, auf der Norderstedter Seite pixel-paint.de, einer Online-Galerie mit Kunstmarkt für Kinder und Jugendliche, die von den Norderstedter Jungs Marvin Hutter (12), Jonathan Teppner (13) und Jonas Howe (13) in Leben gerufen wurde.

Norderstedt: Frank Zander spendet Fisch für Pixel-Paint

Die drei haben sich mit Frank Zander getroffen und sich eine Zander-Zeichnung abgeholt. Bereits im Juni hatte ihnen der Komiker und Schauspieler Otto Waalkes eine Zeichnung überreicht und damit Marvin, Jonathan und Jonas in den Ottifanten-Status erhoben.

Die drei Pixel-Paint-Gründer erhalten diese Promi-Zeichnungen nicht nur, weil sie Künstler-Kollegen sind. Wie schon Otto Waalkes will auch Frank Zander mit seinem Bild der Pixel-Paint-Spendenaktion für ukranische Kinder helfen.

Frank Zander: Fische für Ukraine-Spendenaktion

Echte Zander-Kunst für die Norderstedter Jungs (auch wenn Zander sie kurzer Hand nach Hamburg eingemeindet hat).
Echte Zander-Kunst für die Norderstedter Jungs (auch wenn Zander sie kurzer Hand nach Hamburg eingemeindet hat). © Jan Hutterer

„Ich unterstütze die Kids gern mit meinen Zander-Fischen. Die Ukraine-Aktion finde ich super. Es ist gut und wichtig, wenn sich die jungen Leute sozial engagieren. Als Ur-Berliner sage ich: Sehr jut Jungs! So ‘ne Ideen müssen einfach unterstützt werden“, sagte Frank Zander.

Und die Spendenaktion für die ukrainischen Kinder war ein voller Erfolg. Am 13. Juni konnten Marvin, Jonathan und Jonas der Organisation „Save the Children“ in Berlin 1000 Euro für die vom Putin-Krieg bedrohten Kinder überreichen.

Idee für Pixel-Paint entstand in der Corona-Pandemie

„Wir möchten uns besonders bei unseren jungen Künstlerinnen und Künstlern und den großzügigen Spendern bedanken“, sagte das kreative Trio. Kinder und Jugendliche stellen ihre selbstgemalten Bilder auf Pixel-Paint aus und spendeten einen Teil des Verkaufserlöses für die Ukraine-Aktion.

Entstanden ist die Idee für die Internet-Seite, als Marvin, Jonathan und Jonas während der Corona-Pandemie ihre Langeweile mit Malen und Zeichnen vertrieben. Schließlich veröffentlichten sie ihre Werke im Netz und motivierten andere Kinder und Jugendliche, es ihnen gleich zu tun. Auf der Plattform können Kinder Kunst aus dem Kunstunterricht und von zu Hause einstellen – zum Verschenken, Verkaufen oder Spenden, ganz kostenfrei. Die Website wird mit Spenden finanziert.

Crowdfunding: Pixel-Paint soll professionell ausgebaut werden

Marvin Hutterer und Jonas Howe mit den Ottifanten von Otto Waalkes.
Marvin Hutterer und Jonas Howe mit den Ottifanten von Otto Waalkes. © Heike Linde-Lembke

„Es ist cool, dass auch berühmte Menschen wie Frank Zander oder Otto Waalkes von Pixel-Paint hören. Frank rockt und Pixel-Paint natürlich auch“, freut sich Marvin. „Wir hoffen natürlich, dass mit dieser Aktion auch unser Crowdfunding-Projekt bekannter wird. Wir sammeln Geld, um unsere Website und App noch besser zu machen. Ohne die Hilfe von Erwachsenen ist das schwer“, sagt Jonas.

Die drei wollen Pixel-Paint richtig groß machen und so viele Kinder wie möglich auf ihren Online-Kunstmarkt zu locken. Unter startnext.com/pixel-paint sammeln sie dafür Geld. 16.500 Euro wollen sie gerne einsammeln – nur etwas über 254 Euro haben sie davon. 10.000 Euro werden für die Neuentwicklung der App benötigt, weitere 5000 Euro für die Optimierung (CMS-System) und 1500 Euro sollen ins Marketing fließen.

Norderstedt: Jetzt soll Udo Lindenberg noch was beitragen

„Wir glauben, dass in jedem Kind ein kleiner Künstler oder eine kleine Künstlerin steckt. Um möglichst viele Kids zu erreichen, müssen wir noch besser und attraktiver werden. Dazu müssen vor allem Website und App verbessert werden“, wird zur Aktion mitgeteilt. „Für uns ist Kunst weit mehr als ein Stift und ein Blatt Papier. Wir wollen Schülerinnen und Schülern einen Ort bieten, an dem sie Spaß haben und sich aus purer Lust heraus künstlerisch entfalten können.“

Und die Pixel-Painter wollen weitere Benefiz-Aktionen starten, beispielsweise für Straßenkinder, krebskranke und benachteiligte Kinder. „Wir hoffen, dass weitere Unternehmen, Stiftungen und Vereine folgen“, sagt Vater Jan Hutterer, der die drei Jugendlichen unterstützt. Marvin, Jonathan und Jonas haben außerdem noch ein weiteres ganz prominentes Ziel: „Wir wünschen uns ein Likorelle-Bild von Udo“.