Henstedt-Ulzburg. Auch die Diskothek versucht angesichts der steigenden Preise Strom zu sparen. Welchen Energiefresser sie sich trotzdem gönnt.

Bunte Scheinwerfer leuchten in schummriger Atmosphäre, Lichter blitzen auf, Bässe dröhnen aus den Boxen: So sind die Partygäste das Feiern im Joy in Henstedt-Ulzburg gewöhnt – und so soll es auch bleiben. Doch all die Technik verschlingt Energie. Auch die Disco muss auf die Krise und steigenden Energiepreise reagieren.

„Wir haben alle Lampen auf LED umgestellt“, berichtet Inhaber Joey Claussen. „Ansonsten ist unsere Technik modern und auf einem guten Stand. Da ist es schwer, noch mehr zu sparen.“

Energiekrise: Disco Joy in Henstedt-Ulzburg will mit Menschen heizen

Enorm viel Energie verschlingt der sogenannte Skybeamer – ein in den Himmel gerichteter Lichtstrahl, der bereits aus weiter Entfernung zu erkennen ist und noch mehr Gäste ins Joy locken soll. Das Gerät verschlingt 3000 Kilowatt in der Stunde. Nach 1000 Stunden Brennzeit muss die Glühbirne erneuert werden. Kosten: 1500 Euro. „Wir schießen Energie in den Himmel. Das ist reine Prestige, die wir uns gönnen“, weiß Claussen, der sich schon lange intensiv mit dem Thema Energie auseinandersetzt.

Wegen der hohen Energiepreise hat Joey Claussen, Betreiber der Diskothek Joy in Henstedt-Ulzburg, alle Lichter auf LED umgestellt
Wegen der hohen Energiepreise hat Joey Claussen, Betreiber der Diskothek Joy in Henstedt-Ulzburg, alle Lichter auf LED umgestellt © Christopher Herbst | Christopher Herbst

Beheizt wird die Disco elektrisch. Betreiber Claussen setzt aber darauf, dass sich die Tanzfläche im Winter auf eine andere Weise erwärmt: „Wir heizen mit Menschen. Eine tanzende Person erzeugt 100 Watt Wärme – bei 100 Leuten ist eine Wärmeentwicklung deutlich spürbar.“ Claussen versucht, die Raumtemperatur konstant bei 22 Grad zu halten.

Trotz hoher Energiepreise: Joy will Eintritt für Gäste nicht erhöhen

Neben dem Joy betreibt er auch das Nordic Bowling in Henstedt-Ulzburg. Die Fläche des Bowlingcenters ist rund doppelt so groß wie die der Disco – aber es passt nur ein Viertel der Menschen rein. Heizen mit Gästen funktioniert also nicht. „In dem Gebäude befindet sich eine Gasheizung, ein alter Energiefresser“, sagt Claussen. Er will die Räume nicht mit Gas erwärmen, sondern elektrisch und mit Bioethanol. „So kommen wir hoffentlich gut durch den Winter.“

Obwohl alle Lieferanten teurer geworden sind, möchte er die Preise für seine Gäste moderat halten. Den Eintritt im Joy will er nicht erhöhen.