Norderstedt. Wer das Eigenheim modernisieren möchte, sollte sich beraten lassen. Was die Stadt anbietet und welche Förderungen möglich sind.

Die Energiekrise, verbunden mit steigenden Gaspreisen, wird viele Hausbesitzer spätestens im Herbst mit Beginn der nächsten Heizperiode mit voller Wucht treffen. Umso mehr rücken Energiesparmaßnahmen in den Fokus. Die Stadt Norderstedt bietet hierfür Unterstützung an mit kostenfreien Beratungen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale sowie einen Förderprogramm für Gebäudesanierungen.

Heizungen, Wärme, Gebäude: Norderstedt hilft bei Sanierungen

„Wer an die Zukunft denkt, wird sich ohnehin für möglichst 100 Prozent fossilfreie Wärme entscheiden“, sagt Birgit Farnsteiner von der Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt. Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, wird der nötige Anteil an erneuerbaren Energien zur Deckung des Wärmebedarfs deutlich steigen, wie Fachleute erwarten.

So gilt in Schleswig-Holstein bereits seit 1. Juli: Wer seine Heizung erneuert, muss 15 Prozent mit erneuerbaren Energien abdecken. Die Stadt rät: In diesem Zuge sollte gleich ein besserer Wärmeschutz mitgeplant werden. „Insbesondere bei Gebäuden, die vor 1982 gebaut und noch nicht energetisch saniert wurden, ist das Einsparpotenzial durch Dämm-Maßnahmen an Dach, Außenwand und Fenstern groß“, so Farnsteiner.

Förderquote für Maßnahmen bis zu 45 Prozent

Eine solche Investition kann sich lohnen. Denn die Maßnahmen werden vom Bund hoch gefördert. Bei einzelnen Investitionen in den Wärmeschutz und Heizanlagen ist das Bundesamt für Wirtschaft zuständig, umfassende Sanierungen fördert die Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Und auch die Stadt selbst hat ein Förderprogramm „Wärmeschutz im Gebäudebestand“ aufgelegt. Hierüber werden Bundesmittel aufgestockt – oder es kann eine Alternative sein, wenn technische Anforderungen der KfW nicht erreicht werden können. Laut Stadt beträgt die Förderquote zwischen 20 und 45 Prozent.

Norderstedt: Energieberatung ist für Förderung erforderlich

Voraussetzung hierfür ist eine Beratung vor Ort, die von qualifizierten, freiberuflichen Energieberatern durchgeführt wird. Diese Dienstleistungen werden durch das Bundesamt für Wirtschaft mit maximal 1300 (Ein- und Zweifamilienhäuser) beziehungsweise 1700 Euro (ab drei Wohneinheiten) gefördert, sodass der Eigenanteil nur noch 250 bis 400 Euro beträgt.

Eine Haussanierung kann auch steuerlich geltend gemacht werden, so die Stadt. Allerdings könnte Geduld gefragt sein. Baumaterialien und Anlagentechnik sind knapp, Handwerksbetriebe oftmals ausgelastet. „Daher lohnt es sich, schnell Informationen über den Handlungsbedarf beim eigenen Haus einzuholen und dann auf die örtlichen Betriebe zuzugehen.“

Verbraucherzentrale berät zum Einstieg kostenfrei

Die Stadt beantwortet Fragen zum Förderprogramm unter 040/535 955 42 (Stephanie Remstedt). Kostenfreie Einstiegsberatungen gibt es bei der Verbraucherzentrale (040/523 84 55). Der Ist-Zustand einer Immobilie und die Möglichkeiten einer Modernisierung können auch online überprüft werden.

Norderstedt: Stadtwerke führen neuen Biogas-Tarif ein

Parallel haben auch die Stadtwerke Norderstedt eine neue Möglichkeit geschaffen, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Auch die beziehen sich auf die neuen gesetzlichen Vorgaben in Schleswig-Holstein. Wärmepumpen oder Solarthermie könne hier helfen, aber: „Bei Eigentümern älterer Immobilien können sowohl bauliche wie finanzielle Gründe gegen beide Alternativen sprechen.“

Deswegen gibt es nun einen neuen Tarif „BioGas“. Dieser erfülle alle Vorgaben, sei mit einer Grundlaufzeit von nur einem Monat sehr flexibel und koste pro Jahr nur rund 8 Prozent mehr als ein reiner Gastarif.