Norderstedt. Beim Kultursommer in Norderstedt liefert der Rapper ein Medley seiner größten Hits. Da kommt bei vielen Fans Nostalgie auf.

Einer der berühmtesten Sätze durfte natürlich nicht fehlen. „Hast du Interesse an Rap und fette Bässe?“, fragt Afrob ins Publikum beim Kultursommer in Norderstedt. Das Zitat stammt aus dem Song „Reimemonster“, der 1999 – zusammen mit Ferris MC – der erste Hit des Künstlers in Deutschland war. 23 Jahre und zahlreiche Alben später nimmt der heute 44-Jährige einige hundert Besucher im Innenhof des Kulturwerks auf eine Zeitreise durch die deutsche Rap-Geschichte. „Ich weiß, ihr seid hier, um die alten Dinger zu hören.“ Stimmt, hier erweisen sich viele in den ersten Reihen als textsicher.

Kultursommer: Afrobs Zeitreise durch deutsche Rap-Geschichte

Afrob hat schon Festivals und Touren vor Zehntausenden gespielt. In Norderstedt, wo er das erste Mal zu Gast ist, läuft alles etwas intimer ab. Daran muss sich der Rapper selbst erst gewöhnen. Gekommen sei er erst kurz vor der Show, anfangs ist ihm der Sound der Musik, die ihm sein DJ Derezon unterlegt, zu laut. „Ich bin der Albtraum eines jeden Tontechnikers“, bekennt er. Auch die Songs, die er performt, kommen eher spontan. „Ich weiß nicht, was als Nächstes kommt.“

Kultursommer: Bei vielen Afrob-Songs kommt Nostalgie auf

Aber bei den ersten Tönen der Beats weiß der MC dann doch, was zu tun ist. In einem knapp 70-minütigen, routinierten Medley lässt er keinen seiner bekannten Songs aus, ob nun Solo wie „Zähl mein Geld“ von seinem 2017 veröffentlichten Album „Hammer“ oder „Sneak Preview“, eine Single, die 2003 seine Kollabo mit der Hamburger Ikone Samy Deluxe einläutete – sein bis heute erfolgreichster Release mit Platz fünf in den Charts. „Sound für die Ewigkeit, falls du dich beschissen fühlst“, rappt er darin. Da kommt Nostalgie auf bei denjenigen Fans, die mit diesen Songs aufgewachsen sind. Afrob hielt, was sie sich von ihm versprochen hatten.