Kreis Segeberg. Fachkräftemangel im Kreis Segeberg spitzt sich zu. Welche Branchen in diesem Ausbildungsjahr besonders betroffen sind.

Viele Unternehmen und Betriebe im Kreis Segeberg suchen händeringend nach jungen Kolleginnen und Kollegen. Der Fachkräftemangel spitzt sich in vielen Branchen immer mehr zu. 691 Ausbildungsplätze im Kreis sind derzeit noch nicht besetzt. Damit ist laut Auskunft der Arbeitsagentur Elmshorn jede zweite Ausbildungsstelle nicht besetzt. Für einen Ausbildungsplatz interessierten sich derzeit noch gut 300 junge Menschen. Das sind 24 Prozent weniger Ausbildungssuchende als im Juni letzten Jahres.

Für den Kreis Segeberg gibt es eine Top Ten der Berufe, in denen es derzeit die meisten offenen Ausbildungsstellen gibt. Sie verdeutlicht gleichzeitig, in welchen Branchen die Suche nach Azubis am dringendsten ist.

Ausbildung Kreis Segeberg: Top Ten der Jobs mit den meisten offenen Stellen

Platz 1 der Liste halten mit weitem Abstand die Kaufmänner- und -frauen im Einzelhandel. 85 Ausbildungsplätze sind hier im Kreis derzeit unbesetzt. Auf dem zweiten Platz folgen die Verkäuferinnen und Verkäufer mit 58 offenen Stellen. An die Logistik geht der dritte Platz: 35 Ausbildungsplätze für Fachkräfte in der Lagerlogistik suchen derzeit Bewerberinnen und Bewerber.

Die weiteren Plätze: Kaufmann/-frau im Büromanagement (33 offene Ausbildungsstellen), Handelsfachwirtinnen und -wirte (27), Elektroniker/in in der Energie-und Gebäudetechnik (22), Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement (17), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (16), Fachlagerist/in (14), Kaufmann/-frau in der Spedition und Logistikdienstleistung (14).

Arbeitsagentur: Ausbildung als guter Einstieg in eine Karriere

„Betriebliche Ausbildung bietet gute Einstiegs- und Übernahmemöglichkeiten, viel berufliche Praxis und finanzielle Eigenständigkeit“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der Arbeitsagentur Elmshorn. „Dabei legt man sich nicht für sein Leben auf einen Beruf fest. Der Ausbildungsberuf bietet eine hervorragende Grundlage für den weiteren Berufsweg. Ob Meister, Techniker, Studium oder eine Selbstständigkeit – es gibt etliche Karrieren, die mit einerbetrieblichen Ausbildung gestartet haben.“

Wer sich für eine Ausbildung interessiert, kann sich jetzt auch kurzentschlossen bei der Berufsberatung melden. Termine werden unter 0800/455 55 00 (gebührenfrei) vereinbart. Die Arbeitsagentur berät zu Ausbildung, Studium, Alternativen und Überbrückungsmöglichkeiten – ganz nach Bedarf.

„Einzelhandel und Handwerk bieten viele Möglichkeiten, aber auch im kaufmännischen und technischen Bereich vermitteln wir Ausbildungsplätze. Kurzfristig einen passenden und interessanten Ausbildungsplatz zu finden – das ist auch in den Sommerferien möglich“, sagt Kenntemich.

Ausbildung Kreis Segeberg: Praktikumswoche für Jugendliche

In den Ferien während einer Woche bis zu fünf Ausbildungsbetriebe kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen – das biete die neue „Praktikumswoche Schleswig-Holstein“. Jugendliche ab 15 Jahren und Unternehmen aus dem Kreis Segeberg können mitmachen und sich unter www.praktikumswoche.sh anmelden.

Die Schülerinnen und Schüler schnuppern bis zu eine Woche lang in ein anderes Unternehmen hinein. Die Jugendlichen können dabei aussuchen, in welcher Zeit sie mitmachen. „In der Praktikumswoche bekommen Schülerinnen und Schülern ganz kompakt praktische Einblicke in Unternehmen und Berufsfelder. Diese individuelle Begegnungsmöglichkeit zwischen Unternehmen und Jugendlichen halte ich für ganz wichtig“, sagt Thomas Kenntemich. Die Praktikumswoche ist ein Kooperationsprojekt von Bundesagentur für Arbeit, Land, Kreisen und Kammern und findet erstmals in Schleswig-Holstein statt.