Kreis Segeberg. Zwei Fälle auf den Straßen des Kreises Segeberg zeigen aktuell, wie rücksichtslos und gefährlich manche Lkw-Fahrer unterwegs sind.

Schon verantwortungslos, wie manche Lastwagenfahrer im Verkehr unterwegs sind: Beamte des Schwerlast- und Gefahrgutdienstes des Polizei-Autobahn- und Bezirksreviers Bad Segeberg stoppten in der Nacht zum Mittwoch einen Lastwagen auf der Bundesstraße 206 vor Bad Bramstedt – der Lastwagen war zu 86 Prozent überladen und eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer. Und bei einem Schwertransport glühten die Bremsbeläge.

Den Polizisten war 3,5-Tonnen-Kleinlaster aufgefallen, da die Zwillingsbereifung der Hinterachse schon stark „walkte“, das heißt die Reifen verformten sich unter der Last. Die Streifenbeamten stoppten den Lastwagen und wogen ihn auf einer mobilen Waage. Dabei bestätigte sich der Verdacht.

Kreis Segeberg: Verantwortungslos Lastwagenfahrer gefährden den Verkehr

Nach Toleranzabzug betrug das tatsächliche Gesamtgewicht 6500 Kilogramm statt der zulässigen 3500 Kilogramm – eine Überladung um knapp 86 Prozent. Allein die Hinterachse war mit 2060 Kilogramm um knapp 90 Prozent überlastet.

Die Beamten untersagten dem 37-jährigen Fahrer aus Polen die Weiterfahrt und legten an dem Lastwagen eine Parkkralle an, die erst nach Umladung und erneuter Wägung wieder entfernt wurde. Zudem nahmen die Verkehrsüberwacher eine Sicherheitsleistung über 260 Euro von dem Fahrer.

A20: Sattelzug mit festgefressener Handbremse

Einen weiteren Fall von Verkehrsgefährdung stellten die Beamten gegen 1 Uhr kurz hinter Bad Segeberg auf der A20 fest. Auf dem Parkplatz Kronberg kontrollierten sie eine Sattelzugmaschine mit Auflieger. Sie transportierte ein 23 Tonnen schweres Fundamentbauteil und hatte hierdurch eine Überbreite von 4,35 Metern.

Der Sattelzug hatte damit nichts auf der Autobahn zu suchen: Die vorgelegte Erlaubnis bedingte eine polizeiliche Begleitung außerhalb der Autobahn, so die Polizei. Zudem war das Fahrzeug entgegen der Auflage in einem Konvoi mit weiteren Großraum- und Schwertransporten unterwegs.

Kreis Segeberg: Fahrer der Lastwagen durften nicht weiterfahren

Noch dazu stellten die Beamten bei der technischen Überprüfung fest, dass der Sattelzug erhebliche Mängel an der Bremsanlage hatte. Die Handbremse hatte sich nicht gelöst und saß fest. An der heiß gelaufenen Felge ergab eine Messung eine Temperatur über 110 Grad Celsius. Auch hier untersagten die Einsatzkräfte dem 50-jährigen Fahrer aus Rumänien die Weiterfahrt und zogen eine Sicherheitsleistung über 145 Euro ein.

Lastwagen-Unfälle haben oftmals besonders schwere Unfallfolgen für andere Verkehrsteilnehmer, so die Polizei. „Übermüdete Fahrer, zu schnelle und technisch nicht einwandfreie Fahrzeuge stellen eine große Gefahr dar. Darum ist es wichtig, durch möglichst häufige intensive Kontrollen die anderen Verkehrsteilnehmer vor schweren Unfallfolgen zu bewahren“, teilt die Polizei mit.