Norderstedt. Immer wieder kracht es am Knoten Hofweg/Segeberger Chaussee/Hummelsbütteler Steindamm. Verwaltung will Sicherheit erhöhen.

Die Kreuzung Hofweg/Segeberger Chaussee/Hummelbütteler Steindamm zählt zu den Unfallschwerpunkten in Norderstedt. Immer wieder kracht es, wenn Fahrzeuge aus dem Hofweg in die vielbefahrene Segeberger Chaussee und von der Bundesstraße nach links in den Hofweg einbiegen oder die Segeberger Chaussee Richtung Hofweg überqueren wollen. Die Unfallhäufung wundert die Polizei nicht, denn: Es handelt sich um die einzige Kreuzung auf Norderstedter Gebiet, an der eine Bundesstraße und eine Kreisstraße ohne Ampelanlage aufeinandertreffen.

Die Problemkreuzung macht auch den Radfahrern zu schaffen: Sie haben Schwierigkeiten, vom Hummelsbütteler Steindamm über die Segeberger Chaussee in den Hofweg zu kommen und damit eine der Hauptrouten für den Radverkehr zu erreichen. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bemängeln, dass die Busse am Knotenpunkt Zeit verlieren.

Norderstedt: Gefährliche Kreuzung soll entschärft werden

Fazit der Norderstedter Verwaltung: „Es besteht dringender Handlungsbedarf“. Die Verkehrsbehörde habe schon angeordnet, dass an der Kreuzung vor dem Gasthof „Zur Glashütte“ eine Ampel installiert werden soll, um den Gefahrenpunkt zu entschärfen.

Aber: Da die Segeberger Chaussee eine Bundesstraße ist, muss der Bund den Bau einer Ampel bezahlen. Die Stadt müsste mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV) als Vertreter des Bundes verhandeln, was noch aussteht. Daher hat die Norderstedter Verwaltung dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr ein Zwei-Stufen-Verfahren empfohlen.

Kurzfristig würde der Hofweg an der Segeberger Chaussee durch bepflanzte Betonringe oder Poller gesperrt, so dass die Autofahrer nicht mehr in die Bundesstraße einbiegen können und umgekehrt. Die Markierungen auf der Segeberger Chaussee müssten geändert und das Schild Sackgasse am Hofweg aufgestellt werden. Kosten für diese Maßnahme: rund 10.000 Euro.

Kreuzung: Nach einem Jahr wird Maßnahme überprüft

Dadurch werde sich der Verkehr auf den Wilstedter Weg verlagern und die Zahl der Fahrzeuge um rund 300 pro Tag erhöhen. Das sei unproblematisch, heißt es im Papier der Verwaltung, da der Wilstedter Weg neu ausgebaut worden sei. Diesen Vorschlag hat der Fachausschuss auf Antrag der SPD verändert: Der Hofweg soll nun an der Glasmoorstraße abgebunden werden.

„Dadurch reduzieren wir zum einen der Durchfahrt- und Schleichverkehr deutlich. Zum anderen müssen Anwohner, Landwirte und Gewerbetreibende keine großen Umwege fahren, sondern können nach wie vor vom Hofweg auf die Bundesstraße kommen“, sagt der Ausschussvorsitzende Nicolai Steinhau-Kühl (SPD). Der Ausschuss geht davon aus, dass sich die Unfallzahlen durch diesen Kompromiss schon deutlich verringern werden. Nach einem Jahr wird überprüft, wie sich die Maßnahme auf das Unfallgeschehen ausgewirkt hat

Zugleich soll die Verwaltung versuchen, Grundstücke an der Ecke Hofweg/Segeberger Chaussee zu bekommen. Mehr Fläche ist nötig, damit dort eine Ampelanlage installiert werden kann – das bleibt nach wie vor das Ziel. Die Verwaltung schätzt die Baukosten auf 165.000 Euro plus 25.000 Euro für Ingenieurleistungen.

Norderstedt: Autofahrer sollen Vorfahrt vor dem Radverkehr haben

Auch die Führung des Radweges soll geändert werden. Zurzeit haben Radfahrer, die vom Hummelsbütteler Steindamm kommen und geradeaus in den Hofweg wollen, gegenüber Autofahrern, die rechts in die Segeberger Chaussee abbiegen wollen, Vorfahrt. Das sorgt für Missverständnisse und gefährliche Situationen.

Nun hat der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, den Bordstein des Geh- und Radweges im Einmündungsbereich abzusenken – damit hätte der Autoverkehr Vorfahrt. Diese Maßnahme lasse sich kurzfristig umsetzen.