Norderstedt. Die Norderstedter Politik bezieht nach der Sommerpause einen ungewöhnlichen Tagungsort – ein Gebäude, das bald abgerissen wird.

Knapp einen Monat ist es her, dass die „TriBühne“, Norderstedts wichtigstes Veranstaltungszentrum, von einem kapitalen Wasserschaden außer Gefecht gesetzt wurde. Wie stark das Gebäude dabei beschädigt wurde, das klären laut Stadtverwaltung derzeit Baugutachter. Sie müssen auch nachzeichnen, wie es überhaupt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 12. und 13. Mai, dazu kommen konnte, dass sich über 50.000 Kubikmeter Wasser aus einer Brandschutzanlage in die „TriBühne“ ergossen – obwohl es offenbar gar kein Feuer zu löschen gab.

Ein abschließendes Gutachten über die Schäden liegt noch nicht vor, nach wie vor arbeiten die Trocknungsanlagen in der „TriBühne“ neben dem Rathaus und Handwerker räumen zerstörte Einrichtung oder Gebäudeteile in Abraumcontainer.

„TriBühne“ in Norderstedt: Wasserschaden vertreibt auch die Politik

Schon jetzt ist klar, dass die „TriBühne“ langfristig als Spielort für Musik, Theater und gesellschaftliche Events ausfallen wird. Und auch für die Kommunalpolitik der Stadt hat der Ausfall der „TriBühne“ unbequeme Folgen. Der große Saal des Veranstaltungszentrums war während der Corona-Pandemie zum Ausweichort für das Gremium geworden, weil im Plenarsaal die medizinisch gebotenen Abstände zwischen den Fraktionären nicht gewahrt werden konnten. Nun fehlt diese Alternative.

Zuletzt tagte die Stadtvertretung am Dienstag im dafür extra umgestalteten Kulturwerk am See. Offenbar keine Dauerlösung. Denn Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder teilte dem Gremium in der Sitzung mit, dass die Stadtvertretung zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause am Dienstag, 13. September, weder im Kulturwerk, noch in der „TriBühne“ tagen könne. „Wir werden in unseren Räumen am Aurikelstieg zusammenkommen“, sagte Roeder.

Statt „TriBühne“ nun eine dem Abriss geweihte Schule

Dort steht noch das zukünftig dem Abriss geweihte Schulgebäude der ehemaligen Horst-Embacher-Gemeinschaftsschule. „Wir haben auch das Mobiliar der Stadtvertretung aus dem Plenarsaal dorthin geschafft – damit Sie alle auf und an Ihren gewohnten Stühlen und Tischen sitzen können“, sagte Roeder.

Die ehemalige Schule am Aurikelstieg soll mittelfristig dem Neubau der Offenen Ganztagsgrundschule Lütjenmoor weichen. Außerdem sollen auf dem Gelände eine Dreifeld-Sporthalle und eine Kita entstehen.