Norderstedt. Nach einem Wasserschaden ist das Veranstaltungszentrum schwer getroffen. Die Stadt veröffentlichte erste Bilder.

Zum ersten Mal seit dem schweren Wasserschaden im Veranstaltungszentrum „TriBühne“ in Norderstedt (wir berichteten), gewährt die Stadtverwaltung einen Blick in die beschädigten Räumlichkeiten. Stadtsprecher Bernd-Olaf Struppek veröffentlichte am Dienstag Fotos aus dem Inneren der „TriBühne“ am Rathaus. Darauf zu sehen: Große, gelbe Schlauchsysteme, die an Trocknungsanlagen angeschlossen sind und dabei helfen sollen, die unter Wasser gesetzten Räumlichkeiten wieder trocken zu bekommen.

In langen gelben Schläuchen wird die Feuchtigkeit nach draußen gepumpt.
In langen gelben Schläuchen wird die Feuchtigkeit nach draußen gepumpt. © Stadt Norderstedt

Wassermassen aus der Löschanlage sollen sich in die „TriBühne“ ergossen haben

Wie berichtet war es in der Nacht von Donnerstag, 12. Mai, auf Freitag, 13. Mai, mutmaßlich zu einer fehlerhaften Auslösung des Feuerlöschsystems der „TriBühne“ gekommen. Aus bislang nicht bekannter Ursache, ergossen sich nach Aussagen von Vertretern aus der Kommunalpolitik zwischen 50.000 und 55.000 Liter Löschwasser in die „TriBühne“. Der sogenannte Eiserne Vorhang im Bühnenbereich soll heruntergefahren sein. Das Wasser soll sich in allen Bereichen des Gebäudes seinen Weg gesucht haben. Die Decken, Wände, Böden und Kellerräume des Gebäudes sollen betroffen sein. Seit Tagen wird das Veranstaltungszentrum von Handwerkern ausgeräumt. Mobiliar – Stühle, Bänke, Tische – wurden vom Wasser in Mitleidenschaft gezogen und entsorgt.

Das Wasser lief aus der Decke und brachte diese teilweise zum Einsturz, wie in diesem Raum.
Das Wasser lief aus der Decke und brachte diese teilweise zum Einsturz, wie in diesem Raum. © Stadt Norderstedt

Was genau in der „TriBühne“ passierte, darüber gibt die Stadt noch keine detaillierte Auskunft. Zunächst soll abgewartet werden, was die derzeit tätigen Gutachter über den Schaden sagen. Am Dienstag teilte Sprecher Struppek nur mit, dass die Begutachtung der Gebäudeschaden andauere und die Aufräum- und Trocknungsarbeiten auf Hochdruck liefen. Offiziell wird von einem „Defekt in der Gebäudetechnik“ und einem „erheblichen Wasserschaden in Teilen des Gebäudes“ gesprochen.

Unklar ist, wie schwer das Gebäude beschädigt ist

Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder, die auch Mit-Geschäftsführerin der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH (MeNo) als Betreiberin der „TriBühne“ ist, sagt: „Die Begutachtung läuft noch. Zum Beispiel auch mit Blick auf die Statik. Die Schadenshöhe kann noch nicht beziffert werden.“ Auch die Ursache für den Defekt konnte nach den Worten der Oberbürgermeisterin bislang nicht ermittelt werden. „Fest steht, dass es in Teilen der ,TriBühne’zu erheblichen Schäden gekommen ist. Es wird also auf jeden Fall eine längere Zeit dauern, bis diese Schäden behoben sind“, so Elke Christina Roeder.

Die Oberbürgermeisterin und MeNo-Geschäftsführerin lobte die Arbeit der MeNo-Mitarbeitenden, die bereits wenige Stunden nach dem Vorfall damit begonnen hatten, in der „TriBühne“ geplante Veranstaltungen zu verschieben und auf andere Veranstaltungsorte zu verteilen. „Wir arbeiten daran, möglichst viele Veranstaltungen in unserer ,Kulturwerk’ beziehungsweise an andere Spielorte in der Stadt zu verlegen“, sagt Elke Christina Roeder. „Die Mitarbeitenden tun sehr viel, um die Auswirkungen des Gebäudeschadens auf den laufenden Kulturbetrieb möglichst zu minimieren.“

Für die Abi-Feiern im Juni gibt es eine Alternative

Für die alljährlichen Abitur-Feiern, die Mitte Juni in der „TriBühne“ angestanden hätten sei eine Alternative gefunden worden, so Roeder. „Ich bin sehr froh, dass wir den Schulen eine Alternativlösung anbieten können. Die Klärung dieser Frage hat uns sehr am Herzen gelegen.“ Die internen Gespräche mit den Schulen dauerten an. Die Eintrittskarten für Veranstaltungen, die verlegt beziehungsweise verschoben werden, behalten jeweils ihre Gültigkeit. Wer will, kann sie aber auch gegen Rückerstattung des Preises an den Vorverkaufsstellen abgeben.