Norderstedt. Norderstedter Apotheker schlägt Alarm. Engpass betrifft über 22 Medikamente. Die Patienten sind die Leidtragenden.

Nicolas Ahlers benötigt nur ein paar Mausklicks, um das Ausmaß des Problems zu demonstrieren. „Die Liste der nicht mehr verfügbaren Arzneien ist auf knapp über 200 gewachsen“, sagt der Inhaber der Moorbek-Apotheke nach einem Blick in seinen Computer. Das bekommen in letzter Zeit immer mehr Bürger zu spüren, die mit einem Rezept zu ihm oder zu einer anderen Apotheke in Norderstedt, der Region, eigentlich ganz Deutschland gehen. Medikamente, darunter Schmerzmittel wie Ibuprofen 800 oder Aspirin, aber auch Antidepressiva oder manche Mittel gegen Bluthochdruck gehen zur Neige. Der Markt ist quasi erschöpft.

Das zu erklären und zugleich Lösungen zu finden, stellt eine Herausforderung dar. „Wir sind der einzige Ansprechpartner. Der Kunde versteht die Tragweite nicht, sieht nicht, dass dahinter der Großhandel steht und die Hersteller, die nicht ausliefern“, sagt Ahlers. „Ibuprofen ist ein gutes Beispiel. Da gibt es nur fünf Hersteller. Wenn eine Fabrik ausfällt, merken wir es schnell.“