Norderstedt. Landwirt Sebastian Mecklenburg hat seine Kühe verkauft. Für den Hof waren die Anforderungen zu hoch und der Aufwand zu groß.

Nur der Geruch ist geblieben. Es riecht nach Dung, Mist, Stall, nach bodenständiger Landwirtschaft – nach Milchkühen. Sebastian Mecklenburg geht an den verlassenen Gattern vorbei. „Es ist viel zu ruhig auf dem Hof.“ Denn die Kühe sind verschwunden. Der 26 Jahre alte Bauer hat aufgegeben, das Vieh vor wenigen Tagen veräußert – und seine von vielen Menschen genutzte Milchtankstelle am Rantzauer Forstweg in Norderstedt für immer dichtgemacht. „Es war die schwerste Woche meines Lebens“, sagt er.

Was ihn dazu bewogen hat, verdeutlicht, wie kompliziert die Branche für kleine Höfe geworden und wie groß die Ohnmacht ist. „Ich hatte seit November, Dezember darüber nachgedacht. Ich hatte gemerkt, wie viel Arbeit es ist. Melken, ausmisten, alles allein. Ich war immer um halb sechs Uhr morgens draußen bis sieben, acht Uhr abends.“ 60 bis 70 Stunden seien pro Woche zusammengekommen. „Einen freien Tag hatte ich seit sieben Jahren nicht mehr.“