Norderstedt. Norderstedter Senioren treffen sich einmal im Monat zum Gesprächskreis „Wirtschaft und Börse“ im Rathaus. Neue Mitglieder willkommen.

Sie sind im Ruhestand, haben Zeit und Aktien – nicht so viele, um reich zu sein, aber doch genug, um sich Wissen zu holen: Einmal im Monat treffen sich ein Dutzend Senioren im Norderstedter Rathaus zum Lernen und Diskutieren. Moderation und Input übernimmt einer, der zwar auch das aktive Berufsleben hinter sich hat, aber seine Rolle nicht verlassen kann: Karsten Bensel hat als Berufsschullehrer sein Geld verdient, nun sitzen ältere Herren vor ihm und wollen mit Informationen gefüttert werden. Die drehen sich um alles, was mit Aktien, Börse und Online-Handel zusammenhängt – der Gesprächskreis „Wirtschaft und Börse“ ist dem örtlichen Seniorenbeirat zugeordnet, Bensel gehört zum Vorstand und leitet den Arbeitskreis Kultur.

„In den meisten Gesprächskreisen dominieren die Frauen, und da wollte ich mal etwas für die Männer schaffen“, sagte Bensel. Neben Klischee-Klassikern wie Fußball oder Autos sei er da auf Geldanlage und Wertpapiere gestoßen, schon aus Eigeninteresse. Er sei kein Börsenprofi, kein Fonds-Manager oder Steuerberater, Menschen, mit denen er kürzlich in Hamburg in einer Runde zusammengesessen habe. „Ich muss mich wie früher auf unsere Treffen vorbereiten, mir Themen ausdenken. Denn zwei Stunden lang nur allgemein zu diskutieren, erschöpft sich schnell und wird langweilig“, sagt der pensionierte Pädagoge. Und nach vier Jahren ist die Themenliste inzwischen auf weit mehr als 50 angewachsen. Quellensteuer, Online-Broker, Bit Coins, ETF – das Feld ist weit. Klar aber ist: Wer welche Wertpapiere und wie viele hat, bleibt geheim. „Auch über Politik diskutieren wir höchstens insofern, als politische Entscheidungen erhebliche Auswirkungen auf den Wertpapierhandel haben können“, sagt Bensel.