Norderstedt. Margit ist ihre Freundin. Anke Rupprecht-Poßinke malte sie auf Gomera, als Margit sie nach einem Hörsturz in ihr Haus eingeladen hatte. Zur Erholung. In einer Künstler-Kolonie. Anke Rupprecht-Poßinke ist Diplom-Ingenieurin im Flugzeugbau und arbeitete bei Airbus – in einer verantwortungsvollen Position.
Ihr Körper zeigte ihr die rote Karte. Sie stieg aus. Und machte endlich das, was sie schon immer wollte – malen. Jetzt sind fast 50 ihrer Arbeiten in der Treppen-Galerie im Wilhelm-Busch-Hotel in Norderstedt zu sehen.
„Ich entdeckte die Acrylmalerei für mich. Vor allem die neue Technik, die Acrylfarbe einfach auf die liegende Leinwand fließen zu lassen, die Leinwand dann zu bewegen, ins Rotieren zu bringen, damit die Farben ineinander verlaufen und eine neue Verbindung eingehen, fasziniert mich“, sagt Anke Rupprecht-Poßinke, die kurz mit Ruppo signiert.
„Das Bild Margit hat eine besondere Geschichte. Ich habe sie als Akt gemalt. Um sie aber doch anzuziehen, gab mir meine Freundin getrocknete Blätter, daraus collagierte ich ein Kleid.“
Die 60-Jährige hat ihren Bildern Titel gegeben. Doch so einig ist sie sich nicht damit. „Ich möchte mit meinen Motiven die Fantasie der Betrachter anregen, da sind Titel vielleicht manchmal sogar störend“, sinniert sie. Ebenso beschränken teilweise die Rahmen die Wirkung der Sujets. „Bei meinen großen Bildern werde ich die Rahmen künftig weglassen“, sagt Ruppo.
Vernissage ist am Sonnabend, 7. Juli, 11.30 Uhr, Wilhelm-Busch-Hotel, Segeberger Chaussee 45, Norderstedt. Zu sehen bis 10. Juli.
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