Bad Segeberg

Razzia beim ehemaligen Chef von Möbel Kraft

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Wolfgang Klietz
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Geschäftsführer von Möbel-Kraft, Gunnar George

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Geschäftsführer von Möbel-Kraft, Gunnar George

Foto: KNITTERMEIER

Polizei und Kieler Staatsanwaltschaft werfen dem geschassten Geschäftsführer des Möbelhauses Gunnar George Betrug und Untreue vor.

Bad Segeberg.  Bei ihren Ermittlungen gegen den ehemaligen Geschäftsführer von Möbel-Kraft, Gunnar George, haben Polizei und Staatsanwaltschaft 19 Wohnungen und Büros in Hamburg, Berlin und Bad Segeberg durchsucht. Die Kieler Staatsanwaltschaft bestätigte entsprechende Berichte der „Kieler Nachrichten“. Gegen George werde wegen Untreue und Betrug ermittelt. Das Einrichtungshaus mit Sitz in Bad Segeberg hatte George vor 13 Monaten fristlos entlassen.

Nach Angaben der Zeitung hatte Kraft-Chef Kurt Krieger George angezeigt und damit die Ermittlungen ausgelöst. Dem Ex-Manager wird unter anderem vorgeworfen, sich beim Verkauf eines Dienstwagens vom Typ BMW bereichert zu haben. Weitere illegale Einnahmen soll George zwischen 2012 und 2015 beim Weihnachtsbaumverkauf auf dem Kraft-Gelände, mit Spesenabrechnungen und mit einem nicht realisierten Vergnügungspark erzielt haben. Außer gegen George ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen sieben weitere ehemalige Kraft-Mitarbeiter.

Bei der Razzia stellten die Ermittler nach Angaben der Zeitung Datenträger, Akten und andere geschäftliche Unterlagen sicher. Die Unterlagen würden ausgewertet, kündigte die Staatsanwaltschaft an. Über die Erhebung einer Anklage werde möglicherweise noch in diesem Jahr entschieden. Laut „Kieler Nachrichten“ ist George derzeit als Geschäftsführer bei einem Möbelkonzern in Österreich beschäftigt.

Der 46-jährige George hatte Möbel-Kraft mit dem Stammhaus in Bad Segeberg seit 2004 geleitet. Er war als Sanierer in das Unternehmen geholt worden, dem es 2003 wirtschaftlich schlecht ging.

George setzte auf einen harten Sanierungskurs. Einen Monat nach der Übernahme der Geschäftsführung wurde bekannt, dass 450 der damals 2300 Beschäftigten binnen zwei Wochen ihren Arbeitsplatz verlieren werden. Eine Beschäftigungsgesellschaft sollte sie nach der Kündigung auffangen und in zwölf Monaten für eine neue Tätigkeit qualifizieren. Besonders viele Stellen fielen im Verkauf weg. Um 20 Prozent wurden die Bezüge der Beschäftigten durchschnittlich gekürzt.

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