Es fehlen Fachkräfte, und der Mangel werde in den nächsten Jahren deutlich zunehmen.

Das beklagt die Wirtschaft gebetsmühlenartig seit Jahren. Doch die Arbeitgeber selbst können dazu beitragen, mögliche Lücken zu schließen. Selbst die Initiative ergreifen und ausbilden, heißt das Motto – und nicht darauf warten, dass Ingenieure oder Informatiker aus dem Ausland an die Tür klopfen.

Durch den Rückgang der Schülerzahlen fällt es den Personalchefs zwar zunehmend schwerer, geeignete Bewerber zu finden. Doch mit entsprechendem Einsatz und den Hilfen der Arbeitsagenturen wie Teilzeitausbildung oder Nachhilfe können auch Jugendliche ins Unternehmen integriert und für die Arbeit qualifiziert werden, die auf den ersten Blick durchs Bewerbungsraster fallen. Das erfordert aber auch, Vorurteile zu überwinden und nicht nur auf Zensuren und Zeugnisse zu gucken.

Das Kayhuder Software-Unternehmen „id-netsolutions“ zeigt, wie es geht. Die Personalchefin hat einem jungen Mann eine Chance gegeben, dessen Bewerbung normalerweise sofort im Papierkorb gelandet wäre. Unter anderem für die zweite Chance hat die Arbeitsagentur Elmshorn den Betrieb für vorbildliche Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Er steht mit diesem Engagement stellvertretend für viel andere. Und doch gibt es da noch Potenzial, sollten Arbeitgeber prüfen, ob sie diesem Beispiel folgen. Der Lohn können Azubis sein, die mit hoher Motivation und viel Einsatz zurückzahlen.